Wegen "einer Strafsache" Russland fahndet nach estnischer Regierungschefin Kallas
13.02.2024, 10:30 Uhr Artikel anhören
Kallas ist eine der wichtigsten Unterstützerinnen der Ukraine und ihres Präsidenten Selenskyj.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Die baltischen Staaten sind als ehemals von der Sowjetunion besetzte Gebiete besonders alarmiert durch die Invasion der Ukraine. Estlands Regierungschefin Kallas unterstützt Kiew massiv. Nun reagiert Moskau und schreibt sie zur Fahndung aus. Der Grund ist unklar.
Die russische Polizei hat die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas auf die Fahndungsliste gesetzt. Dies gelte auch für den estnischen Staatssekretär Taimar Peterkop und den litauischen Kulturminister Simonas Kairys, hieß es in der Datenbank des Innenministeriums in Moskau. Welche Straftat ihnen vorgeworfen wird, war aus den Daten nicht ersichtlich.
Der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, sagte jedoch in Moskau, Kallas würden feindselige Handlungen gegen Russland und die "Schändung des historischen Gedächtnisses" vorgeworfen. Die russische Nachrichtenagentur Tass zitierte eine Quelle mit der Aussage, den dreien werde "die Zerstörung von Denkmälern für sowjetische Soldaten" vorgeworfen.
Infolge des seit zwei Jahren andauernden russischen Kriegs in der Ukraine sind die Beziehungen zwischen Moskau und den baltischen Staaten äußerst angespannt. Kallas ist eine der schärfsten Kritikerinnen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Sie steht in Estland seit 2021 an der Spitze der Regierung.
Nach ihrer Wiederwahl 2023 versprach Kallas im Koalitionsvertrag engere Kooperation mit den baltischen und nordischen Nachbarstaaten - auch bei der weiteren Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine. Zur eigenen Sicherheit sollen Estlands Verteidigungsausgaben vier Jahre lang bei drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen, hieß es im April.
Quelle: ntv.de, als/AFP/rts