IS tobt an Kulturstätten Ban nennt Zerstörung Kriegsverbrechen
09.03.2015, 08:54 Uhr
Screenshot aus einem IS-Video, das offenbar einen Dschihadisten in Ninive zeigt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Zerhackt, planiert, gesprengt: Die Terrormiliz IS vernichtet immer mehr einzigartige antike Kulturgüter im Irak. Von "abscheulichen terroristischen Aktivitäten" spricht UN-Generalsekratär Ban.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich über die gezielte Zerstörung altorientalischer Kulturstätten durch IS-Terroristen im Irak empört gezeigt. Ban rief die internationale Gemeinschaft dringend auf, rasch diesen abscheulichen Aktivitäten ein Ende zu setzen. Dies hatte auch der Weltsicherheitsrat bereits gefordert.
Es gelte auch, "dem illegalen Handel mit Kulturgütern entgegenzutreten", erklärte Ban. Die Extremisten stehen im Verdacht, sich auch durch den Verkauf von archäologischen Fundstücken aus Grabungen und Museen zu finanzieren. "Die gezielte Zerstörung unseres gemeinsamen kulturellen Erbes stellt ein Kriegsverbrechen dar." Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden.
Unermessliche Schäden
Die über weite Teile des Iraks herrschende Terrororganisation Islamischer Staat (IS) setzte unterdessen die Zerstörung altorientalischer Kulturstätten fort. IS-Kämpfer hätten am Sonntag assyrische Ruinen bei Chorsabad in der Provinz Ninive gesprengt, sagte ein Mitarbeiter der Altertumsbehörde von Ninive der Deutschen Presse-Agentur.
Die UN-Kulturorganisation Unesco hatte zuvor mitgeteilt, dass die Dschihadisten nach antiken Stätten in Mossul und Nimrud nun auch Teile der historischen Stätte Hatra zerstört hätten. Der irakische Minister für Tourismus und Altertümer, Adel Fahad al-Scherschab, rief die internationale Militärallianz zum Einschreiten auf. Gemäß der extremen Interpretation des Islam der Dschihadisten sind Götterbilder und Heiligengräber verboten, da nichts außer Gott selbst angebetet werden dürfe.
Der UN-Sicherheitsrat hatte im Februar eine Resolution verabschiedet, um die Finanzierung der Dschihadisten durch den Handel mit Kulturgütern sowie den Verkauf von Öl und die Erpressung von Lösegeld einzudämmen.
Quelle: ntv.de, sba/dpa