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Ziel erst Wahlsystem, nun Justiz Biden: "Donald Trump bedroht unsere Demokratie"

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US-Präsident Joe Biden bei einer Wahlkampfveranstaltung.

US-Präsident Joe Biden bei einer Wahlkampfveranstaltung.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Trump ist der erste US-Präsident, der in einem Strafprozess schuldig gesprochen wird. Er teilt danach kräftig gegen die Justiz aus. Der amtierende Präsident greift das auf und beschreibt die Gefahr durch Trump. Beide Politiker versuchen indes in ihrem Schlagabtausch, Geld einzusammeln.

In einer Reaktion auf das historische Urteil gegen Donald Trump im Schweigegeldprozess hat US-Präsident Joe Biden seinen Vorgänger als Bedrohung für die Demokratie bezeichnet. Der Ex-Präsident und voraussichtliche republikanische Präsidentschaftskandidat "bedroht unsere Demokratie", erklärte auf seinem persönlichen Konto auf X. "Erst stellt er unser Wahlsystem in Frage. Dann stellt er unser Rechtssystem in Frage. Und jetzt könnt ihr ihn aufhalten", schrieb er - und rief zu Spenden zur Unterstützung seines Wahlkampfs auf.

Trump war am Donnerstag als erster Ex-Präsident in der US-Geschichte in einem Strafprozess schuldig gesprochen worden. Gut fünf Monate vor der Präsidentenwahl in den USA befanden die Geschworenen den 77-Jährigen im Schweigegeldverfahren in allen 34 Anklagepunkten für schuldig. Das Strafmaß soll am 11. Juli verkündet werden.

Trump kritisierte das Verfahren gegen ihn als "sehr unfair". "Sie haben gesehen, was mit einigen der Zeugen passiert ist, die auf unserer Seite waren - sie wurden buchstäblich gekreuzigt", sagte der Rechtspopulist am Freitag in einer Rede in New York, in der er US-Präsident Joe Biden und dessen "Bande" als "krank" und "Faschisten" bezeichnete.

Biden hielt sich bisher zurück

In den ersten Stunden seit seiner Verurteilung hat Trump derweil nach eigenen Angaben Spendengelder in Millionenhöhe eingenommen. Bei seinem Auftritt sprach er von 39 Millionen Dollar (36 Millionen Euro), vor allem von kleinen Spendern. Am Morgen hatte sein Wahlkampfteam noch eine etwas kleinere Zahl genannt: 34,8 Millionen Dollar an Spenden seien seit dem Urteil eingegangen, hieß es.

Das Weiße Haus erklärte nach dem Urteil, es respektiere die Rechtsstaatlichkeit. Biden verzichtete bislang weitgehend auf Kommentare zu Trumps juristischen Problemen - er will dem Vorwurf seines Rivalen, es handle sich um politisch motivierte Verfahren, keinen Vorschub leisten.

Trump ist noch in drei weiteren Fällen strafrechtlich angeklagt. In zwei davon geht es um seine Versuche, seine Wahlniederlage von 2020 gegen Biden nachträglich zu kippen, im dritten Fall um seine Mitnahme geheimer Regierungsdokumente in seine Privatresidenz im Bundesstaat Florida. Wann die Prozesse zu diesen Fällen beginnen könnten, ist jedoch völlig offen.

Quelle: ntv.de, mpe/AFP

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