Schalte mit NATO-Partnern Biden lädt zum Krisengespräch
18.02.2022, 07:58 Uhr
Nach seiner Warnung, Russland könne schon bald in die Ukraine einmarschieren, will sich US-Präsident Biden mit Verbündeten beraten. An der Telefonschalte soll auch Deutschland teilnehmen. US-Außenminister Blinken plant derweil ein Treffen mit seinem russischen Amtskollegen in Europa.
Inmitten massiver Spannungen in der Ukraine-Krise will US-Präsident Joe Biden mit Verbündeten über das weitere Vorgehen beraten. Themen der Telefonschalte heute sollen unter anderem die Aufstockung der russischen Truppen an der Grenze zur Ukraine und weitere diplomatische Bemühungen sein, hieß es aus dem Weißen Haus.
Neben Kanadas Premierminister Justin Trudeau sollen führende Politiker aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen und Rumänien an dem Gespräch teilnehmen, teilte Trudeaus Büro mit. Auch die Europäische Union und die NATO seien vertreten.
Derweil will sich US-Außenminister Antony Blinken nächste Woche mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow treffen - solange Russland nicht in der Ukraine einmarschiert. Blinken habe vorgeschlagen, sich mit Lawrow kommende Woche in Europa zu treffen, erklärte der Sprecher des Außenministeriums, Ned Price. "Die Russen haben mit Terminvorschlägen für Ende nächster Woche geantwortet, was wir unter der Bedingung akzeptiert haben, dass es keine russische Invasion der Ukraine gibt."
Der Westen ist angesichts des russischen Truppenaufmarschs im Grenzgebiet zur Ukraine äußerst besorgt. Befürchtet wird, dass die Verlegung Zehntausender Soldaten der Vorbereitung eines Kriegs dienen könnte. Russland weist dies zurück und gibt seinerseits an, sich von der NATO bedroht zu fühlen.
Biden hatte am Donnerstag in Washington gesagt, die Gefahr einer Invasion sei "sehr hoch". Nach seiner Einschätzung kann es "in den nächsten paar Tagen" dazu kommen. Russland bekräftigte dagegen erneut einen Teilabzug seiner Truppen von der ukrainischen Grenze. Die russische Nachrichtenagentur Ria berichtete unter Berufung auf den Kreml, die Warnung von Biden vor einem russischen Angriff auf die Ukraine in den kommenden Tagen verstärke die Spannungen noch.
Quelle: ntv.de, mbe/dpa/AFP/rts