Präsident will keine Eskalation Selenskyj: Brauchen keine Soldaten von Verbündeten
17.02.2022, 17:44 Uhr
Selenskyj besuchte in den vergangenen Tagen ukrainische Stützpunkte.
(Foto: dpa)
Während die USA und Russland scharfe Töne im Ukraine-Konflikt anschlagen, versucht der ukrainische Präsident zu beschwichtigen. Hilfe von außerhalb sei erwünscht, Truppen von Verbündeten wolle Selenskyj aber nicht im Land.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich vor dem Hintergrund der Spannungen mit Russland gegen Streitkräfte verbündeter Staaten in seinem Land ausgesprochen. "Wir brauchen keine Soldaten mit ausländischen Flaggen auf unserem Gebiet", sagte er der ukrainischen Website RBK. "Andernfalls würde die ganze Welt destabilisiert werden."
Die Ukraine wolle "Russland keinen zusätzlichen Grund geben, zu sagen, dass wir hier (ausländische) Stützpunkte haben, gegen die sie sich 'verteidigen' müssen", sagte Selenskyj. "Aber wir wollen alles andere", fügte er mit Blick auf finanzielle Unterstützung und Waffenlieferungen westlicher Staaten hinzu.
US-Präsident Joe Biden hat die Entsendung von US-Soldaten in die Ukraine strikt ausgeschlossen. Einige NATO-Mitgliedstaaten wie Großbritannien haben mit dem Abzug ihres in der Ukraine stationierten Militärs begonnen, das dort ukrainische Soldaten ausbildete.
Westliche Staaten befürchten wegen des massiven russischen Truppenaufmarsches an der ukrainischen Grenze einen Angriff Russlands auf das Nachbarland. Moskau bestreitet jegliche Angriffspläne und hat den Truppenaufmarsch mit Militärübungen begründet. Zugleich führte der Kreml in den vergangenen Wochen wiederholt an, sich von der NATO bedroht zu fühlen.
Für einen angekündigten Abzug russischer Truppen gebe es laut Selenskyj bislang keine Anzeichen. "Wir sehen kleine Rotationen", sagte Selenskyj am Mittwoch in einer vom Fernsehen übertragenen Ansprache. "Ich würde diese Rotationen nicht als Rückzug russischer Truppen bezeichnen."
Quelle: ntv.de, mba /AFP