Politik

Hunderte Festnahmen in Cherson Blinken: Putin wird nie Herzen der Ukrainer erobern

US-Außenminister Antony Blinken ist sich sicher, dass Wladimir Putin zwar Schlachten gewinnen, aber nicht die Herzen der Menschen in der Ukraine erobern kann.

US-Außenminister Antony Blinken ist sich sicher, dass Wladimir Putin zwar Schlachten gewinnen, aber nicht die Herzen der Menschen in der Ukraine erobern kann.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Die Invasion Russlands läuft zäh, aber auf dem Papier müsste Russland am Ende siegreich sein. Allerdings ist US-Außenminister Blinken überzeugt, dass Präsident Putin die Ukrainer nicht für sich gewinnen wird. In der besetzten Stadt Cherson werden zahlreiche Festnahmen Protestierender gemeldet.

Nach Einschätzung von US-Außenminister Antony Blinken kann Kremlchef Wladimir Putin im Ukraine-Krieg nur verlieren. "Letztlich bin ich fest davon überzeugt, dass Putin scheitern wird und Russland eine strategische Niederlage erleiden wird - ganz gleich, welche kurzfristigen taktischen Gewinne es in der Ukraine erzielen mag", sagte Blinken in Washington bei einem gemeinsamen Presseauftritt mit seiner britischen Kollegin Liz Truss.

"Man kann eine Schlacht gewinnen, aber das heißt nicht, dass man den Krieg gewinnt. Im Gegenteil. Man kann eine Stadt einnehmen, aber nicht die Herzen und Köpfe der Menschen." Putin sei bereits mit bisherigen taktischen Zielen gescheitert, sagte Blinken weiter. Russland habe es bislang nicht geschafft, die Ukraine einzunehmen, und werde das Land auch nicht auf Dauer halten können.

Zudem hätten die harten Sanktionen und die Abwanderung vieler internationaler Unternehmen aus Russland tiefgreifende Folgen für das Land, nicht nur heute, sondern auch auf lange Sicht. Es gehe eher um die Frage, ob sich Putin am Ende entscheiden werde, die Verluste, die er sich selbst und dem russischen Volk zugefügt habe, zu begrenzen.

Auch US-Präsident Joe Biden hatte am Dienstag gesagt: "Die Ukraine wird nie ein Sieg für Putin sein." Der russische Präsident könne "vielleicht eine Stadt einnehmen, aber er wird nie in der Lage sein, das Land zu halten".

Ukrainer protestieren gegen Besatzer

Zur Einschätzung Blinkens passen aktuelle Berichte, dass die russische Armee nach ukrainischen Angaben etwa 400 Menschen, die gegen die russische Besetzung der Stadt Cherson protestiert hatten, festgenommen haben soll. "Die russische Nationalgarde war dort stationiert und hat mehr als 400 illegale Festnahmen ukrainischer Bürger vorgenommen", erklärte das Hauptquartier der ukrainischen Armee im Onlinedienst Facebook.

Die Menschenrechtsbeauftragte im ukrainischen Parlament, Ljudmila Denisowa, erklärte, die russischen Streitkräfte hätten ein stillgelegtes Untersuchungsgefängnis beschlagnahmt, in dem festgenommene Ukrainer eingesperrt werden könnten. Das nahe der von Russland annektierten Krim gelegene Cherson war als erste Großstadt der Ukraine am 2. März von der russischen Armee eingenommen worden. In den letzten Tagen gab es gehäuft Videos von Ukrainern, die in Dörfern und Städten gegen die anwesende russische Armee protestierten.

Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP

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