Politik

Mehr als nur ein "Nein" Das Volk hat gesprochen - gut so!

Auf den Schultern der Wähler lastete eine große Verantwortung.

Auf den Schultern der Wähler lastete eine große Verantwortung.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Entscheidung der Griechen gegen die ihnen aufgezwungene Sparpolitik ist verständlich. Europas Politiker sollten sie respektieren - auch wenn sie sich etwas anderes erhofft hatten.

Was ist heute passiert? In Griechenland hat sich die Mehrheit der Bürger gegen die Sanktionspolitik der Troika ausgesprochen. Gegen das Spardiktat, das dem Land, seiner Wirtschaft und den Bürgern seit Jahren keinen Raum zum Atmen lässt. Das ist kein Nein gegen Europa - die Griechen haben schlicht und einfach gesagt: Bis hierhin, aber keinen Schritt weiter!

Und das ist gut! Wenn in einer Demokratie, die Mehrheit der Menschen sagt, jetzt ist Schluss, sollte man auch in Berlin und Brüssel aufmerksam zuhören. Sicher, es gab auch Befürworter, jede Menge sogar, aber eben nicht genug. Und in einer Demokratie ist es nun einmal so, dass die Mehrheit entscheidet, wo es lang geht - auch wenn es einem persönlich nicht passen sollte.

Klar, die Verantwortung, die der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras seinen Bürgern mit der Volksabstimmung in die Hand gegeben hat, war groß. Aber es zeugt auch von Mut, dass er es getan hat, denn das Ergebnis hätte auch anders ausfallen können. Dass Tsipras verbal Druck ausübt, ist nur menschlich, denn auch sein politisches Schicksal war mit dem Referendum verbunden.

Griechenlands Bürger haben ihm nun den Rücken gestärkt. Die Verhandlungen mit den Gläubigern - die kommen müssen - macht das zugegebenermaßen nicht einfacher. Wie es weitergeht, kann keiner sagen. Auch nicht, ob der Grexit wahrscheinlicher geworden ist.

Fakt ist aber, dass sich die Mehrheit der Griechen gegen das Spardiktat der Troika und deren harte Einschnitte im sozialen Bereich entschieden hat. Die Politik in Europa tut gut daran, den Willen der Griechen zu respektieren - und nach klügeren Angeboten zu suchen!

Quelle: ntv.de

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