Nato-General im Ukraine-TalkDie USA liefern "ungebrochen und mit Herzblut" an die Ukraine
Die derzeitigen Verhandlungen über den Trump-Plan zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine haben keinen Einfluss auf Waffenlieferungen in das angegriffene Land, sagt Generalmajor Maik Keller im Ukraine-Talk von ntv. Ganz im Gegenteil.
18.000 Tonnen an Waffen, Munition und Ersatzteilen werden monatlich über logistische Knotenpunkte an die Front in die Ukraine geliefert. Auch die aktuellen Gespräche über den 28-Punkte-Plan von US-Präsident Donald Trump haben darauf offenbar keinen Einfluss: Man konzentriere sich weiter auf den Kernauftrag, sagt der stellvertretende Kommandeur der Nato-Mission NSATU, Generalmajor Maik Keller, im Ukraine-Talk von ntv.
Das Kürzel NSATU steht für Nato Security Assistance and Training for Ukraine, also Unterstützung und Ausbildung für die ukrainische Armee. Das in Wiesbaden stationierte Kommando koordiniert die Waffenlieferungen an die Ukraine, aber auch die Ausbildung ukrainischer Soldaten. "Wir, die Europäer, zahlen diese Unterstützung und die Amerikaner liefern ungebrochen."
Über Verbindungsoffiziere hat das Kommando einen direkten Draht zum ukrainischen Generalstab. Dort stieß Trumps ursprünglicher "Friedensplan" laut Keller auf Ablehnung: "Die Ukrainer, die bei uns in Wiesbaden arbeiten, waren von der ersten Idee nicht begeistert, so wie sicherlich viele Menschen in der Ukraine."
Auswirkungen auf das Nato-Kommando unter US-Führung sehe er derzeit aber nicht: "Das Commitment auch unseres amerikanischen Kommandeurs ist ungebrochen. Also, ich habe wenige Menschen erlebt, die so mit Herzblut tatsächlich die Ukraine unterstützen."
Dass stetig Nachschub komme, sei entscheidend für den Erfolg der Ukraine. Ein kurzzeitiges Runterfahren der Unterstützung oder ein komplettes Einstellen der Hilfe wäre für das von Russland überfallene Land eine Katastrophe für die Ukraine, so der Generalmajor.
An der Front würden derzeit vor allem Artilleriemunition, Drohnen und Minen gebraucht. Aber auch die Luftverteidigung sei entscheidend, um die militärische Infrastruktur und die Energieinfrastruktur des Landes zu schützen. Jede Lieferung, die die Ukraine erreiche, sei lebenswichtig. "Jedes Radar, jedes System, egal was es ist, bedeutet tatsächlich ein Menschenleben."
