Hamburger Terrorprozess Drei IS-Schläfer müssen lange in Haft
12.03.2018, 13:06 Uhr
Nur einer der drei Angeklagten hat seine IS-Mitgliedschaft vor Gericht gestanden.
(Foto: picture alliance / Christian Cha)
Im November 2015 reisen drei IS-Mitglieder von Syrien nach Deutschland. Ihr Auftrag: Sich für Anschläge bereithalten. Das Hanseatische Oberlandesgericht verurteilt sie dafür zu langen Haftstrafen.
Drei Syrer müssen wegen ihrer Mitgliedschaft im Islamischen Staat (IS) mehrjährige Haftstrafen antreten. Den mit 27 Jahren ältesten Beschuldigten verurteilte der Staatsschutzsenat des Hanseatischen Oberlandesgerichtes zu einer Haftstrafe von sechseinhalb Jahren. Die beiden anderen zum Tatzeitpunkt minderjährigen Angeklagten erhielten Haftstrafen von jeweils drei Jahren und sechs Monaten.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die drei Männer im November 2015 auf Veranlassung des IS von Syrien nach Deutschland gereist waren, um sich für Anschläge bereitzuhalten. Sie seien "Schläfer" gewesen und hätten in Deutschland auf Anweisungen des IS warten sollen, sagte der Vorsitzende Richter.
Nur der 27-Jährige hatte kurz vor Ende des Prozesses seine Mitgliedschaft im IS gestanden, die anderen beiden Angeklagten schwiegen. Das Geständnis sei teilweise taktischer Natur gewesen, sagte der Richter. Die Angeklagten können innerhalb einer Woche Revision gegen das Urteil einlegen.
Quelle: ntv.de, chr/dpa