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"Bürger müssen den Preis zahlen" Gallant droht Hisbollah: Beirut könnte wie Gaza enden

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Gallant umringt von Soldaten: Zur Abwehr der Hisbollah hat die israelische Armee seinen Aussagen zufolge noch genügend Reserven.

Gallant umringt von Soldaten: Zur Abwehr der Hisbollah hat die israelische Armee seinen Aussagen zufolge noch genügend Reserven.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Seit dem überraschenden Angriff der Hamas auf Israel liefert sich die im Libanon einflussreiche Hisbollah wiederholt Scharmützel mit dem israelischen Militär - meist im Grenzgebiet. Die Zahl der Angriffe nimmt zu. Israels Verteidigungsminister schickt eine eindringliche Warnung.

Während die Hisbollah weiterhin Angriffe auf den Norden Israels verübt, hat der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant gewarnt, dass die Terrorgruppe "kurz davor steht, einen schweren Fehler zu begehen". Der würde dazu führen, dass die Einwohner Beiruts aus ihren Häusern fliehen müssten.

"Die Hisbollah zieht den Libanon in einen Krieg hinein, der möglicherweise stattfinden wird, und sie macht Fehler", sagte er. "Wenn sie solche Fehler macht, sind es vor allem die Bürger des Libanon, die den Preis dafür zahlen müssen. Was wir in Gaza tun, können wir auch in Beirut tun", warnt Gallant bei einem Besuch eines Armeestützpunktes an der Nordgrenze.

Die israelische Luftwaffe würde im Gazastreifen nur weniger als ein Zehntel ihrer Kräfte einsetzen. "Unsere Piloten sitzen im Cockpit, die Nasen der Flugzeuge sind nach Norden gerichtet. Wir haben im Süden genug zu tun, aber die Luftwaffe ist nach Norden ausgerichtet", fügte er hinzu.

Einem Pentagon-Bericht zufolge stoßen die forschen Aussagen Gallants in den USA auf wenig Zustimmung. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin habe die Notwendigkeit betont, den Konflikt auf den Gazastreifen zu beschränken und eine regionale Eskalation zu vermeiden.

Hisbollah: "Diese Front wird aktiv bleiben"

Die Hisbollah-Miliz im Libanon hält nach den Worten ihres Chefs Sajjed Hassan Nasrallah die Front zu Israel aber weiter aktiv. In den vergangenen Tagen habe der bewaffnete Teil der Hisbollah neue Waffentypen eingesetzt und neue Ziele in Israel angegriffen. Nasrallah, der üblicherweise selten in der Öffentlichkeit auftritt, äußerte sich bereits zum zweiten Mal binnen weniger Tage seit Beginn des Krieges im Gazastreifen Anfang Oktober. "Es gab eine quantitative Verbesserung bei der Anzahl der Einsätze, der Größe und der Anzahl der Ziele sowie eine Zunahme bei der Art der Waffen", sagte Nasrallah in einer Fernsehansprache.

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So sei eine Rakete namens Burkan eingesetzt worden, deren Nutzlast zwischen 300 und 500 Kilogramm Sprengstoff liege. Zum ersten Mal seien bewaffnete Drohnen eingesetzt worden. Die Hisbollah habe zudem erstmals die nordisraelische Stadt Kirjat Schmona angegriffen und Vergeltung geübt für die Ermordung dreier Mädchen und ihrer Großmutter Anfang des Monats. "Diese Front wird aktiv bleiben."

Seit dem überraschenden Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat sich die im Libanon einflussreiche Hisbollah wiederholt Scharmützel mit dem israelischen Militär geliefert - meist im Grenzgebiet.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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