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Hisbollah-Netzwerk in Südamerika Mossad meldet Zerschlagung von Terrorzelle in Brasilien

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Der Mossad war nach eigenen Angaben an der Aktion der brasilianischen Polizei beteiligt.

Der Mossad war nach eigenen Angaben an der Aktion der brasilianischen Polizei beteiligt.

(Foto: dpa)

Seit Jahrzehnten ist die Hisbollah in Südamerika aktiv. Nun meldet der israelische Geheimdienst die Aushebung einer Zelle der Terrororganisation in Brasilien. Die Gruppe soll Anschläge auf jüdische Einrichtungen geplant haben.

Die Polizei in Brasilien hat nach Angaben von Israels Geheimdienst eine Terrorzelle der libanesischen Hisbollah festgenommen. Sie sei von der Schiitenmiliz betrieben worden, um Anschläge auf israelische und jüdische Ziele zu verüben, teilte der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad mit, der nach eigenen Angaben an der Operation beteiligt war. Demnach soll es sich um ein "umfangreiches Netzwerk" der Hisbollah gehandelt haben, das auch in weiteren Ländern operierte.

Nach Angaben der brasilianischen Bundespolizei zielte die landesweite Operation darauf ab, "terroristische Handlungen zu unterbinden und Beweise für eine mögliche Rekrutierung von Brasilianern zur Durchführung extremistischer Tätigkeiten im Land zu erhalten". Den Angaben zufolge wurden zwei vorläufige Haftbefehle und elf Durchsuchungs- und Beschlagnahmungsbeschlüsse in den Bundesstaaten Minas Gerais, São Paulo und dem Bundesdistrikt Brasília erlassen. Die Personen müssten sich wegen der Gründung einer terroristischen Vereinigung oder des Beitritts zu einer solchen und wegen der Vorbereitung terroristischer Handlungen verantworten, hieß es. Die Höchststrafe dafür beträgt laut Polizei 15 Jahre und 6 Monate Gefängnis.

Auch brasilianische Medien berichteten, dass Anschläge auf die jüdische Gemeinschaft geplant worden sein sollen. Die zentrale Organisation der jüdischen Gemeinden in Brasilien, Conib, äußerte auf der Plattform X "große Besorgnis". "Der Terrorismus in all seinen Erscheinungsformen muss von der gesamten brasilianischen Gesellschaft bekämpft und abgelehnt werden."

In Südamerika leben Millionen Bürger mit syrischen und libanesischen Wurzeln. Schon seit über 30 Jahren ist die Hisbollah vor allem im Dreiländereck Paraguay, Argentinien, Brasilien sehr aktiv, wie aus Geheimdienstinformationen hervorgeht. Die Hisbollah ist wie die im Gazastreifen herrschende Hamas mit dem Iran verbündet, der Israel als Erzfeind ansieht. Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es auch an der israelischen Grenze zum Libanon immer wieder zu gewalttätigen Konfrontationen mit der Hisbollah.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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