Nazisymbol aus Dachau aufgetaucht Gestohlenes KZ-Tor in Norwegen entdeckt
02.12.2016, 16:41 Uhr
Die Insassen mussten jeden Tag durch das 1936 errichtete Tor ins Dachauer KZ hinein und hinaus gehen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Im November 2014 stehlen unbekannte Täter das historische Eingangstor der KZ-Gedenkstätte Dachau mit der zynischen Aufschrift "Arbeit macht frei". Jetzt scheint die Suche von Polizei und Staatsanwaltschaft beendet - dank eines anonymen Hinweises.
Das historische Eingangstor der KZ-Gedenkstätte Dachau, das vor gut zwei Jahren gestohlen worden war, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit in Norwegen entdeckt worden. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mitteilte, stellte die Polizei im norwegischen Bergen nach einem anonymen Hinweis das Tor mit der zynischen Aufschrift "Arbeit macht frei" sicher.
Das etwa hundert Kilo schwere Tor war in der Nacht zum 2. November 2014 von unbekannten Tätern aus der Verankerung gehoben und abtransportiert worden.
Die Polizei geht aufgrund von Fotos davon aus, dass es sich bei dem nun entdeckten Tor "mit hoher Wahrscheinlichkeit" um das in Dachau entwendete Eisentor handelt. Nähere Umstände der Auffindung würden derzeit länderübergreifend geklärt.
Mindestens 30.000 Tote
Dachau war das erste Konzentrationslager, das die Nationalsozialisten errichtet hatten. Bei dem Tor handelt es sich um das ein mal zwei Meter große Originaltor. Der Schriftzug hingegen ist eine Rekonstruktion aus dem Jahr 1965. Der zynische Slogan gilt als Beispiel für die verharmlosende NS-Propaganda und den Leidensweg der KZ-Häftlinge.
Nach Angaben des Deutschen Historischen Museums kamen in Dachau mindestens 30.000 Gefangene ums Leben. Die KZ-Gedenkstätte geht von etwa 41.500 Ermordeten aus.
Quelle: ntv.de, chr/AFP