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"Es war ein fröhlicher Abend" Günther verteidigt "Layla"-Auftritt

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Der Text sei nicht allzu kompliziert, erklärte der Ministerpräsident sein textsicheres Auftreten.

Der Text sei nicht allzu kompliziert, erklärte der Ministerpräsident sein textsicheres Auftreten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Auf der Kieler Woche steigt Daniel Günther auf die Bühne und singt. Das Problem: Es handelt sich um den umstrittenen Ballermann-Hit "Layla". Die Band habe ihn darum gebeten, verteidigt der Ministerpräsident die Gesangseinlage. Außerdem seien auch andere Lieder gesungen worden.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat sein Mitsingen beim sexistischen Partyhit "Layla" in einem Bierzelt auf der Kieler Woche gegen Kritik verteidigt. "In dem Zelt war richtig Partyatmosphäre. Und als die Band mich gebeten hat, auf die Bühne zu kommen und mit ihnen zu singen, habe ich das wirklich gerne gemacht", sagte der CDU-Politiker der Funke-Mediengruppe. Auf den Einwand, "Layla" werde von vielen als sexistisch empfunden, entgegnete er: "Wir haben auch andere Lieder gesungen." Dass er sehr textsicher war, erklärte er so: "Der Text ist nicht allzu kompliziert. Es war ein fröhlicher Abend, eine tolle Band und viele Menschen, die einfach nur Spaß gehabt haben."

Videoaufnahmen zeigen, wie Günther auf der Bühne im vollen Bayernzelt über die "Puffmutter Layla" unter anderem singt: "Sie ist schöner, jünger, geiler". Der Ministerpräsident hatte sich umgehend Ärger auch aus der eigenen schwarz-grünen Koalition eingehandelt. "Sexistische Narrative können und dürfen nicht von einem Ministerpräsidenten bedient werden - völlig unabhängig davon, ob er in Funktion seines Amtes oder privat unterwegs ist", sagte die frauenpolitische Sprecherin der Nord-Grünen, Marlene Langholz-Kaiser. "Ich halte es für unangemessen, dass der Ministerpräsident auf großer Bühne singt, dass er Bordellbesitzer wäre und die Leitung seines Etablissements 'schöner, jünger, geiler'", sagte SPD-Fraktionschef Thomas Losse-Müller. Das Lied sei sexistisch und der öffentliche Vortrag mit der Würde des Amtes unvereinbar.

Der Sommerhit von DJ Robin & Schürze stand im vergangenen Jahr neun Wochen lang auf Platz eins und wurde im Dezember offiziell zum Hit des Jahres gekürt. Der Song löste eine Sexismus-Debatte aus und wurde auf einigen Volksfesten verboten. Ein Regierungssprecher sagte nach Günthers Gesangseinlage, der Ministerpräsident habe das Bayernzelt im Rahmen eines privaten Rundgangs über die Kieler Woche besucht. Günther hat schon früher bei öffentlichen Gelegenheiten Partylieder mitgesungen.

Quelle: ntv.de, lno/dpa

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