Tote bei BombenexplosionenIS verübt Anschläge auf Taliban-Kämpfer

Dschalalabad gilt als Hochburg des IS in Afghanistan. Am Wochenende detonieren in der Stadt vier Bomben der Terrormiliz. Auch in Syrien schlagen die Islamisten zu.
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat mehrere Anschläge auf Taliban-Kämpfer in der afghanischen Stadt Dschalalabad für sich reklamiert. Insgesamt seien am Wochenende vier Bombenanschläge durch Kämpfer des afghanischen Ablegers der Miliz verübt worden, erklärte das IS-Propaganda-Sprachrohr Amaq am Sonntagabend. Bei den Anschlägen waren mindestens zwei Menschen getötet und mehrere weitere verletzt worden.
Mindestens eine der Attacken am Samstag zielte auf einen Wagen der Islamisten. "Bei einem Angriff wurde ein Taliban-Fahrzeug attackiert, das in Dschalalabad patrouillierte", sagte ein Taliban-Vertreter. Unter den 19 Verletzten seien auch Frauen und Kinder.
Dschalalabad im Osten von Afghanistan ist die Hauptstadt der Provinz Nangarhar, wo sich der afghanische IS-Ableger Islamischer Staat Provinz Chorasan (IS-K) formiert hat. Dieser und die Taliban bekämpfen sich, obwohl es sich bei beiden Gruppen um radikale sunnitische Milizen handelt. Der IS-K tötete Ende August während der westlichen Evakuierungsflüge bei einem Anschlag am Flughafen von Kabul mehr als hundert Menschen, darunter 13 US-Soldaten.
Anschlag sorgt für Stromausfall in Damaskus
Auch in Syrien beanspruchte der IS am Wochenende einen Anschlag auf eine Gasleitung für sich. "Soldaten des Kalifats" hätten die Gasleitung als Teil eines "Wirtschaftskriegs" gesprengt, teilte die Terrormiliz auf ihrer Plattform Naschir News mit. Bei dem Angriff seien neben der Leitung auch zwei Strommasten zerstört worden, die mit dem Kraftwerk Deir Ali verbunden sind.
Der Anschlag hatte am Freitag einen Stromausfall in der Hauptstadt Damaskus und in benachbarten Bezirken ausgelöst. Das Ölministerium sprach laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Sana von einem "Terroranschlag". Nach Reparaturen sei wieder Gas in die Leitung gepumpt worden, berichtete Sana am Sonntag.
Kraftwerke in den von der Regierung beherrschten Gebieten des Landes erzeugen Strom mit Gas. Die Strom-Infrastruktur wird immer wieder Ziel von Angriffen in Syrien. So wurden bereits mehrere Male Gasfernleitungen in Gebieten unter Regierungskontrolle attackiert.