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Manöver nach US-Einsatz Iranisches Kriegsschiff fährt ins Rote Meer ein

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Die "Alborz" hatte 2021 selbst einen Piratenangriff auf zwei Öltanker im Golf von Aden abgewehrt.

Die "Alborz" hatte 2021 selbst einen Piratenangriff auf zwei Öltanker im Golf von Aden abgewehrt.

(Foto: picture alliance / AP Photo)

Seit einigen Wochen greifen jemenitische Huthi-Rebellen scheinbar wahllos Handelsschiffe im Roten Meer an. Am Samstag versenkt die US-Marine mehrere Huthi-Boote bei einem weiteren Angriffsversuch. Tags darauf entsendet der Iran ein Kriegsschiff in die Region.

Inmitten der Spannungen wegen der Angriffe der pro-iranischen Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe ist ein iranisches Kriegsschiff ins Rote Meer eingefahren. Wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtet, durchquerte die "Alborz" die Meerenge Bab al-Mandeb. In dem Bericht wurden keine Gründe für die Durchfahrt genannt, aber erklärt, iranische Militärschiffe seien bereits seit 2009 in der Region aktiv, um "Schifffahrtsrouten zu sichern" und Piratenangriffe abzuwehren.

Das Rote Meer ist eine zentrale Handelsstraße, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt wird. Seit einigen Wochen greifen jemenitische Huthi-Rebellen, die wie die Hamas vom Iran unterstützt werden, scheinbar wahllos Handelsschiffe an, um Israel zu schaden. Wegen der Angriffswelle meiden mehrere Reedereien die Fahrt durch die Meerenge bei Jemen inzwischen, was wegen der großen Umwege zu Verzögerungen und erhöhten Frachtkosten führt.

Um die Schiffe zu schützen, haben die USA wenige Tage vor Weihnachten eine internationale Militärkoalition zur Sicherung der Schifffahrt im Roten Meer gegründet. Am Samstag versenkte die US-Marine mehrere Boote der Huthi-Rebellen, die ein Containerschiff angreifen wollten. Dabei wurden nach Angaben aus Hafenkreisen in Hodeida im Jemen mindestens zehn Huthi-Rebellen getötet.

"Achse des Widerstands"

Die Huthi sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbst ernannten "Achse des Widerstands". Dazu gehört neben der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen auch die schiitisch-islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon. Die Huthi wie die Hisbollah sind mit dem Iran verbündet.

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Am Sonntag hatte der britische Außenminister David Cameron mit seinem iranischen Kollegen Hossein Amir-Abdollahian über die Spannungen im Roten Meer gesprochen und dabei nach eigenen Angaben auf die Verantwortung Teherans für die Vermeidung von Huthi-Angriffen verwiesen. Dabei habe er die "seit Langem bestehende Unterstützung" Teherans für die Huthis erwähnt, erklärte Cameron in Online-Netzwerken. Der Iran hat bisher stets erklärt, die Huthis handelten unabhängig.

Die "Alborz" hatte 2021 selbst einen Piratenangriff auf zwei Öltanker im Golf von Aden abgewehrt. Im Jahr 2015 wurde sie als eine von zwei iranischen Kriegsschiffen offiziell zur Sicherung von Handelsrouten in die Region entsandt - was damals als Zeichen angespannter Beziehungen zu Saudi-Arabien gewertet wurde.

Quelle: ntv.de, chr/AFP

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