US-Helikopter versenkt Angreifer Großreederei setzt Fahrten durchs Rote Meer wieder aus
31.12.2023, 13:11 Uhr Artikel anhören
Die USS Gravely geriet nach US-Militärangaben ebenfalls unter Beschuss, als sie der Hangzhou zu Hilfe eilte.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Das zu Hilfe gerufene US-Militär kann den Angriff der Huthi-Miliz auf den Frachter "Hangzhou" im Roten Meer abwehren. Mehrere Boote werden versenkt. Doch die Großreederei Maersk will mit ihren Schiffen die für den Welthandel wichtige Wasserstraße zunächst wieder meiden.
Wegen eines Angriffs der Huthi-Rebellen auf eines ihrer Schiffe im Roten Meer setzt die dänische Großreederei Maersk ihre Durchfahrten in dem Gebiet für 48 Stunden aus. Wie das Unternehmen bekannt gab, war zuvor ihr Containerschiff "Hangzhou" bei der Durchfahrt der Meerenge Bab al-Mandab zunächst von einer Rakete getroffen und anschließend von vier Booten der jemenitischen Huthis angegriffen worden. Diese wollten das Containerschiff offenbar kapern.
Das unter der Flagge von Singapur fahrende Containerschiff blieb demnach anscheinend unbeschädigt und konnte laut Maersk seine Fahrt fortsetzen. Die US-Streitkräfte in der Region teilten mit, Marine-Hubschrauber hätten drei der vier Huthi-Boote versenkt. Das vierte Boot sei entkommen. Zuvor hatte das US-Zentralkommando Centcom in Online-Netzwerken bereits erklärte, ein US-Zerstörer habe zwei aus dem Jemen abgefeuerte Antischiffsraketen abgeschossen, nachdem US-Kriegsschiffe der "Hangzhou" zu Hilfe kommen wollten.
Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas Anfang Oktober hat die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen schon mehrfach Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert und Schiffe im Roten Meer angegriffen. Maersk hatte daraufhin bereits Mitte Dezember die Fahrt von Schiffen durch die Meerenge Bab al-Mandab zwischen dem Jemen und dem afrikanischen Dschibuti zeitweise ausgesetzt. Andere Reedereien folgten dem Beispiel, darunter auch die deutsche Hapag-Lloyd.
23. Huthi-Angriff im Roten Meer seit November
Die Raketen im Zusammenhang mit dem Angriff auf die "Hangzhou" seien von einem Gebiet aus gestartet worden, das die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz kontrolliere, teilte Centcom mit. Es handele sich bei dem Abschuss vom Samstag um den "23. illegalen Angriff der Huthis auf die internationale Schifffahrt" seit dem 19. November. Die Huthi sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten "Achse des Widerstands". Dazu gehört neben der Hamas auch die schiitisch-islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon.
Das Rote Meer ist eine zentrale Handelsstraße, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt wird. Wegen der Huthi-Angriffswelle auf Containerschiffe meiden mehrere Reedereien die Fahrt durch die Meerenge beim Jemen inzwischen, was wegen der großen Umwege zu Verzögerungen und erhöhten Frachtkosten führt. Um die Handelsschifffahrt zu schützen, gaben die USA wenige Tage vor Weihnachten die Bildung einer internationalen Militärkoalition zur Sicherung der Schifffahrt im Roten Meer bekannt.
Quelle: ntv.de, mbo/AFP