Attacke im Roten Meer Huhtis treffen dänischen Frachter - US-Marine wehrt Raketen ab
31.12.2023, 03:11 Uhr Artikel anhören
Der Zerstörer "USS Gravely" schoss zwei aus dem Jemen abgefeuerte Raketen ab.
(Foto: REUTERS)
Im Roten Meer dauern die Angriffe auf die zivile Schifffahrt an. Ein dänischer Frachter wird getroffen und ruft das US-Militär zu Hilfe. Nach Armeeangaben werden die Schiffe dann erneut attackiert. Ein Zerstörer kann zwei Raketen abwehren.
Im Roten Meer haben Rebellen aus dem Jemen möglicherweise erstmals ein Schiff der US Navy direkt angegriffen. Das Militär konnte die Attacke abwehren, wie das U.S. Central auf bei der Plattform X mitteilte. Demnach erfolgte der Angriff mit zwei Anti-Schiffs-Raketen, nachdem die Marine dem Hilferuf eines Container-Frachters im südlichen Roten Meer gefolgt war.
Wie es weiter hieß, hatte zuvor die "Maersk Hangzhou" der dänischen Reederei Maersk einen Angriff auf sich gemeldet und um Hilfe gebeten. Demnach sei der unter der Flagge Singapurs fahrende Frachter von einer Rakete getroffen worden. Er sei weiter seetüchtig, es habe auch keine Verletzten gegeben, teilte das US-Militär mit. Maersk hatte erst jüngst erklärt, seine Fahrten in der Region wieder aufnehmen zu wollen.
Bei seinem Einsatz schoss der Zerstörer "USS Gravely" dann zwei Raketen ab, die aus dem von den Huthis kontrollierten Gebieten im Jemen auf die Schiffe abgefeuert worden seien. Nach Zählung des US-Militärs war dies der 23. Angriff auf Schiffe in der Region seit dem 19. November. Das U.S. Central Commando - kurz Centcom - ist das zuständige Regionalkommando des US-Militärs für die Region.
Dänemark schließt sich Marine-Allianz an
Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen Anfang Oktober hat die Huthi-Miliz wiederholt Schiffe vor der Küste des Jemen attackiert. Ziel der Huthi ist es, mit ihren Angriffen ein Ende des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen zu erzwingen. Sie sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten "Achse des Widerstands". Dazu gehört neben der Hamas auch die schiitisch-islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon.
Das Rote Meer ist eine zentrale Handelsstraße, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt wird. Der Jemen liegt an der Meerenge Bab-al-Mandeb zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden. Um die Handelsschifffahrt zu schützen, gaben die USA die Bildung einer internationalen Militärkoalition bekannt. An der Initiative mit dem Namen "Operation Prosperity Guardian" beteiligen sich nach US-Angaben mehr als 20 Länder, darunter das Vereinigte Königreich, Kanada, Frankreich, die Niederlande und Norwegen.
Erst vor wenigen Tagen hatte Dänemark zugesagt, die Militärallianz mit einer Fregatte zu unterstützen. "Wir machen uns Sorgen über die ernste Situation im Roten Meer, wo die unprovozierten Angriffe auf den zivilen Schiffsverkehr andauern", sagte Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen. Im Januar soll das Parlament in Kopenhagen über einen Vorschlag der Regierung abstimmen.
Deutschland beteiligt sich bislang nicht, ist aber laut der Bundesregierung offen für einen EU-Schutzeinsatz für Handelsschiffe im Roten Meer. Derzeit liefen dazu die Beratungen in Brüssel. Spanien als derzeitige EU-Ratspräsidentschaft lehnt derweil eine Ausweitung des EU-Marineeinsatzes "Atalanta" zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias ab. Deutschland prüfe weiterhin auch die Frage einer möglichen Beteiligung an dem von den USA geführten Einsatz, hieß es aus der Regierung.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP/rts