Politik

Armee: Raketenbeschuss aus Gaza Israel nimmt Kämpfe gegen Hamas wieder auf

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Feuerpause ist offenbar ohne Verlängerung ausgelaufen. Rollen nun wieder Israels Panzer?

Die Feuerpause ist offenbar ohne Verlängerung ausgelaufen. Rollen nun wieder Israels Panzer?

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Über mehrere Tage hinweg gelingt es den Verhandlungspartnern immer wieder, die beschlossene Feuerpause zu verlängern und Geiseln beziehungsweise Gefangene auszutauschen. Das ist vorbei. Israels Armee wird die Kämpfe wieder aufnehmen, nachdem offenbar aus Gaza eine Rakete Richtung Israel fliegt.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Kämpfe im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas wieder aufgenommen. Kampfflugzeuge seien gegenwärtig dabei, Ziele der islamistischen Hamas in dem abgeriegelten Gebiet anzugreifen, teilte die Armee nach Ablauf der insgesamt einwöchigen Feuerpause mit. Die Hamas habe gegen die Feuerpause verstoßen und auf israelisches Gebiet geschossen, erklärte die Armee.

Bei den wieder aufgenommenen Luftangriffen der israelischen Armee wurden nach Angaben der radikalislamischen Hamas und eines Arztes insgesamt acht Menschen getötet. Mindestens sechs Menschen seien bei einem Luftangriff auf die Stadt Rafah im Süden des Küstengebiets getötet worden, teilte das von der radikalislamischen Palästinenserorganisation kontrollierte Gesundheitsministerium mit. Bei Luftangriffen auf die Stadt Gaza seien zudem zwei Kinder getötet worden, sagte ein Arzt des Ahli-Arab-Krankenhauses der Nachrichtenagentur AFP.

Etwa eine Stunde vor Ablaufen der Feuerpause fing Israels Luftabwehrsystem demnach eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete ab. "Nach der anfänglichen Meldung über Sirenen in Gemeinden nahe dem Gazastreifen" habe das Abwehrsystem "einen Abschuss erfolgreich abgefangen", teilte das Militär auf Telegram mit. Anschließend wurden mehrere Angriffe aus dem abgeriegelten Gebiet Richtung Israel gemeldet, die nicht abgefangen worden seien.

Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete unter Berufung auf Augenzeugen von schweren Kämpfen in der Stadt Gaza und anderen Gebieten im Norden des Gazastreifens. Im Zentrum des Gazastreifens gebe es nahe der Flüchtlingslager Nuseirat und Bureidsch zudem Panzerbeschuss, hieß es. Die BBC meldete zudem unter Berufung auf die Hamas Luftangriffe auch im Süden des Gazastreifens. Eigene Quellen hätten dies bestätigt, berichtete der britische Sender.

Mehr als 300 Menschen kommen frei

Mehr zum Thema

Beide Seiten hatten unter Vermittlung Katars sowie Ägyptens und der USA vor einer Woche eine Feuerpause vereinbart, die seither zweimal verlängert worden war - zuletzt um einen Tag. Während der Waffenruhe wurden im Rahmen einer Einigung zwischen Israel und der Hamas bislang 80 von der Palästinenserorganisation aus Israel verschleppte Geiseln befreit. Im Gegenzug wurden 210 palästinensische Häftlinge freigelassen. Außerdem wurden 23 Thailänder, ein Philippiner und ein russisch-israelischer Doppelstaatler außerhalb der Vereinbarung freigelassen.

US-Außenminister Antony Blinken hatte am Donnerstag Israels Führung mit deutlichen Worten aufgefordert, die Zivilisten im Gazastreifen zu schützen. Sollte Israel den Krieg wieder aufnehmen und gegen den südlichen Gazastreifen vorrücken, um die Hamas zu verfolgen, sei es "zwingend erforderlich", dass sich Israel an das humanitäre Völkerrecht und die Regeln der Kriegsführung halte, sagte Blinken. Die zahlreichen Todesopfer in der Zivilbevölkerung und die Vertreibung in dem Ausmaß, wie man sie im nördlichen Gazastreifen gesehen habe, dürfe sich im Süden nicht wiederholen, mahnte er.

Bei ihrem brutalen Überfall auf Israel am 7. Oktober hatte die Hamas rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Miliz waren nach Israel eingedrungen und hatten nach israelischen Angaben auch etwa 1200 Menschen getötet.

Israel bombardierte als Reaktion wochenlang massiv Ziele im Gazastreifen. Angaben der Hamas zufolge, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden bisher fast 15.000 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet.

Quelle: ntv.de, als/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen