Politik

Kampfpanzer im Norden von Gaza Israels Militär "weitet Bodenaktivitäten aus"

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Seit drei Wochen bombardiert Israel den Gazastreifen und spricht von einer zweiten Phase des Krieges. Die angekündigte große Bodenoffensive lässt weiter auf sich warten, Truppen der israelischen Armee rücken jedoch langsam im Norden der palästinensischen Enklave vor.

Israel weitet seine Bodenaktivitäten im Norden des Gazastreifens aus. Das sollen Bilder des israelischen Militärs (IDF) zeigen. Darauf zu sehen sind Kampfpanzer und Bodentruppen, die sich an der Westküste der palästinensischen Enklave auf dem Vormarsch befinden. Man habe Hamas-Stellungen getroffen und mehr als 20 Terroristen wurden eliminiert, heißt es in einem Telegram-Beitrag der Armee. Die Bilder und Angaben lassen sich nicht verifizieren. "Wir weiten unsere Bodenaktivitäten und den Umfang unserer Streitkräfte im Gazastreifen schrittweise aus", sagte IDF-Sprecher Daniel Hagari.

Die Hamas erklärte, sie beschieße die israelischen Streitkräfte im Norden des Gazastreifens mit Mörsergranaten und habe israelische Panzer mit Raketen getroffen, und wies Berichte über ein starkes Vorrücken des Feindes zurück.

Die IDF forderten zudem die Zivilbevölkerung erneut auf, in den Süden des Küstengebiets zu flüchten. "Zivilisten im nördlichen Gazastreifen und in Gaza-Stadt sollten sich vorübergehend südlich des Wadi Gaza in ein sichereres Gebiet begeben", sagte Hagari in einer Erklärung. Dort könnten sie "Wasser, Lebensmittel und Medikamente erhalten".

"Zweite Phase" im Schutz der Dunkelheit

Mit dem erneuten Aufruf und dem Vorrücken im Nordwesten verdichten sich die Anzeichen, dass Israel versucht, Gaza-Stadt einzukreisen. Von Israels selbsterklärten "zweite Phase" des Krieges gegen die vom Iran unterstützte Hamas wurde in der Öffentlichkeit nur wenig bekannt, da die Streitkräfte und Spezialeinheiten in der Nacht operierten und die Palästinenser vom Stromnetz abgeschnitten waren.

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Wie das Militär nun mitteilt, haben die Kampfjets der israelischen Streitkräfte in den vergangenen 24 Stunden rund 600 Ziele der Hamas angegriffen, darunter operative Kommandozentralen, Ausgucke und Abschussrampen für Panzerabwehrraketen. Mehrere bewaffnete Männer seien zudem aus einem Tunnel nahe der israelischen Grenze herausgekommen und bei einem Zusammenstoß mit den Truppen getötet oder verwundet worden.

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte am 7. Oktober einen beispiellosen Großangriff auf Israel begonnen. Dabei wurden nach israelischen Angaben etwa 1400 Menschen getötet und 230 Menschen als Geiseln verschleppt. Die Hamas feuerte seitdem zudem Tausende Raketen auf Israel ab. Als Reaktion auf die Angriffe riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete massive Luftangriffe. Nach Angaben der Hamas sollen dabei mehrere Tausend Menschen ums Leben gekommen sein. Die Angaben der Terrororganisation können nicht bestätigt werden.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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