Budanow widerspricht Washington Kiews Geheimdienstchef zweifelt an Waffenlieferung aus China
28.02.2023, 07:38 Uhr Artikel anhören
Angesprochen auf US-Vorwürfe, dass China Waffenlieferungen an Russland erwäge, sagte Budanow: "Ich teile diese Meinung nicht."
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Noch am Wochenende heißt es aus den USA: Washington ist überzeugt, dass Peking Waffenlieferungen an Russland in Betracht ziehe. In Kiew sieht man dafür allerdings bislang keine Anzeichen.
Der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow sieht derzeit keine Anzeichen für mögliche chinesische Waffenlieferungen an Russland. "Zum jetzigen Zeitpunkt glaube ich nicht, dass China einwilligen wird, Waffen an Russland zu transferieren", sagte er in einem Interview dem US-Radiosender "Voice of America". "Ich sehe keinerlei Anzeichen, dass derartige Dinge auch nur diskutiert werden."
Angesprochen auf US-Vorwürfe, dass China Waffenlieferungen an Russland erwäge, sagte Budanow: "Ich teile diese Meinung nicht." Zu möglichen anderen Unterstützern Moskaus befragt, fügte der ukrainische Geheimdienstchef hinzu: "Fast das einzige Land, das derzeit mehr oder weniger ernsthaft Waffen liefert, ist der Iran." Das Interview wurde laut "Voice of America" am vergangenen Samstag auf Ukrainisch geführt.
US-Geheimdienstchef William Burns hatte am Wochenende gesagt, dass Washington "überzeugt" davon sei, dass die Führung in Peking Waffenlieferungen an Russland für den Ukraine-Krieg in Betracht ziehe. Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" erwägt China, Drohnen und Munition an Russland zu liefern. Peking hat Pläne für Waffenlieferungen an Russland bisher bestritten. Burns sagte, sowohl US-Außenminister Antony Blinken als auch Präsident Biden hätten es vor diesem Hintergrund "für wichtig gehalten, sehr deutlich zu machen, welche Konsequenzen das haben würde".
Biden hatte noch am vergangenen Freitag gesagt, er gehe nicht von größeren Waffenlieferungen Pekings an Moskau aus. Blinken hatte dagegen vor einer Woche gesagt, Washington sei in Sorge, dass China "die Bereitstellung tödlicher Unterstützung" für Moskau im Ukraine-Krieg erwäge.
Quelle: ntv.de, jki/AFP