Wäre "riskant und unklug" CIA-Direktor: China erwägt Waffenlieferung an Russland
26.02.2023, 16:04 Uhr
Als eines der wenigen Länder der Erde steht China seit Beginn des Krieges weiter an der Seite von Russland.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Bisher gibt es noch keine Hinweise, dass China Russland im Krieg gegen die Ukraine auch mit Waffen unterstützt. Doch laut CIA-Direktor Burns werde dies in Peking durchaus erwogen. Allerdings betont er auch, was er von so einem Schritt halten würde.
China zieht nach Auffassung von CIA-Chef Bill Burns die Lieferung "tödlicher Unterstützung" an Russland "in Erwägung". Aber: "Wir sehen nicht, dass bereits eine endgültige Entscheidung getroffen wurde, und wir sehen keine Beweise für tatsächliche Lieferungen von tödlichem Gerät", sagte Burns dem Sender CBS News in einem Interview. Eine solche Lieferung wäre "riskant und unklug". Burns sagte weiter, dass er hoffe, Peking werde sich dagegen entscheiden.
Die US-Regierung hatte sich zuletzt besorgt über mögliche Waffenlieferungen an Russland gezeigt und droht China für den Fall mit ernsthaften Konsequenzen: "Peking wird seine eigenen Entscheidungen treffen müssen, wie es vorgeht und ob es militärische Unterstützung gewährt", sagt der Sicherheitsberater von Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, dem Sender CNN. "Aber wenn Peking diesen Weg beschreitet, dann wird das wirkliche Kosten für China haben."
Vergangenen Donnerstag hatte der "Spiegel" ohne die Nennung von Quellen berichtet, Russland verhandele mit einem chinesischen Hersteller über 100 Drohnen, die im April geliefert werden sollten. Peking sagte jedoch, man habe keine Kenntnis über entsprechende Gespräche zwischen Russland und einer chinesischen Firma. "Es werden viele Falschinformationen gestreut", sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Wang Wenbin am Freitag. Man müsse schauen, wer dahinter stecke und wachsam sein.
Ukraine: Noch keine chinesischen Waffen in Russland
Nach Einschätzung des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR verfügt Russland derzeit über keine Waffen aus China. Das bestätigte HUR-Vizechef Vadym Skibitsky den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Russland verhandle jedoch "seit langer Zeit mit vielen Ländern über Waffenlieferungen", etwa mit China, Iran, Nordkorea oder ehemaligen Sowjetrepubliken.
China hatte zuletzt in einem Positionspapier zu einem Waffenstillstand im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine aufgerufen. Zudem wird in dem Dokument eine baldige Aufnahme von Verhandlungen gefordert.
Quelle: ntv.de, kst/dpa/rts/AFP