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Stockende Offensive Kreml verlegt wohl Truppen von Cherson nach Charkiw

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Russische Soldaten in der ukrainischen Region Cherson.

Russische Soldaten in der ukrainischen Region Cherson.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Mitte Mai starten russische Verbände eine Offensive in der Region Charkiw. Moskaus Truppen können mehrere ukrainische Dörfer erobern, ein großer Durchbruch gelingt allerdings nicht. Einem Bericht zufolge entsendet der Kreml nun zusätzliche Einheiten in das Gebiet.

Russland verlegt Berichten zufolge eine nicht näher genannte Zahl von Einheiten aus der südukrainischen Region Cherson in die nördliche Region Charkiw. Wie die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in ihrem aktuellen Lagebericht meldet, ist allerdings unklar, ob Moskau die Verbände sofort im Kampf einsetzen will oder als Verstärkung für die Militärgruppe Sever (deutsch: Nord) einplant.

Die US-Analysten berufen sich unter anderem auf den tschetschenischen Kommandeur Apty Alaudinov, der in einem Interview mit dem russischen Sender RT die Verlegung von Elementen der Achmat-Spezialkräfte in Richtung Charkiw verkündete. Einige Kräfte seien bereits in der Region im Einsatz, behauptete Alaudinov. Der Sprecher der ukrainischen Militärgruppe Chortyzja, Nazar Woloshyn, sagte, dass tschetschenische Truppen im Grenzgebiet der Region Charkiw als Sperreinheiten dienen, um russische Soldaten mit Waffengewalt am Zurückweichen zu hindern.

Woloshyn zufolge beabsichtigt das russische Oberkommando auch Luftlandetruppen und zusätzliche Elemente des 11. und 14. Armeekorps in die Region zu entsenden. Auch das Nationale Widerstandszentrum der Ukraine, das Informationen in den besetzten Gebieten sammelt, meldete die Verlegung russischer Einheiten und Drohnenpiloten von Cherson nach Charkiw.

Die russische Armeegruppe Sever startete ihre Angriffe auf die Region Charkiw am 10. Mai und konnte zu Beginn mehrere ukrainische Dörfer besetzen. Der Großverband verfügte zu Beginn der Offensive laut ISW-Angaben über etwa 35.000 Soldaten. Ukrainische Militärbeobachter beziffern die geplante Sollstärke der Armeegruppe auf 50.000 bis 70.000 Mann. Zuletzt startete Kiew lokale Gegenstöße in der Region. Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die russische Offensive bereits als gescheitert.

Quelle: ntv.de, jpe

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