"Zerstören russische Einheiten" Selenskyj erklärt Charkiw-Offensive für gescheitert
09.06.2024, 07:15 Uhr Artikel anhören
Russland startete Mitte Mai eine Offensive im Grenzgebiet bei Charkiw - doch große Durchbrüche gab es bisher nicht.
(Foto: REUTERS)
Die russischen Angreifer eröffnen im Mai eine neue Front in der Region Charkiw. Doch die ukrainischen Truppen können die Offensivbemühungen nach anfänglichen Problemen eindämmen. Präsident Selenskyj will die Verteidigung in dem Gebiet jetzt aber weiter ausbauen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält Russlands Offensive auf die östliche Grenzregion Charkiw zumindest vorerst für gescheitert. "Der russischen Armee ist es nicht gelungen, ihre Charkiw-Operation durchzuführen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Samstag.
"Wir halten sie derzeit zurück, so gut wir können und zerstören russische Einheiten, die in unser Land eindringen und das Charkiwer Gebiet terrorisieren." Zugleich betonte er, dass die Verteidigung der Region noch weiter verstärkt werden müsse.
Russland hatte Mitte Mai eine Offensive auf Charkiw gestartet und dabei mehrere ukrainische Grenzdörfer besetzt. Zwar blieb ein großer Durchbruch bislang aus, doch die gleichnamige Gebietshauptstadt Charkiw ist weiter massivem Beschuss ausgesetzt. Mehrere westliche Verbündete - darunter Deutschland und die USA - erlaubten der Ukraine deshalb kürzlich, zur Verteidigung von Charkiw mit von ihnen gelieferten Waffen auch Ziele auf der russischen Seite der Grenze zu attackieren.
In seiner Ansprache dankte Selenskyj einmal mehr auch dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron für seine Unterstützung. Macron hatte dem von Russland angegriffenen Land zuletzt mehrere Kampfjets zugesagt. Außerdem zeigte er sich offen für eine mögliche Entsendung westlicher Militärausbilder in das Kriegsgebiet. Selenskyj hatte sich am Freitag mit Macron in Paris beraten.
Quelle: ntv.de, lme/dpa