Berichte über Detonationen Krim: Großevakuierung nach Brand auf Militärgelände
19.07.2023, 09:50 Uhr Artikel anhören
Die Krim steht wieder im Zentrum des Ukraine-Konflikts. Nach der Attacke auf die Kertsch-Brücke kommt es nun zu einem größeren Brand auf der Halbinsel. Berichten zufolge könnte ein Munitionsdepot getroffen sein. Die russische Seite räumt ein, Tausende Menschen zu evakuieren.
Auf einem Militärgelände im Osten der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist nach Behördenangaben ein Feuer ausgebrochen. Wie der russische Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, im Onlinedienst Telegram mitteilte, wurde die Evakuierung von Tausenden Zivilisten angeordnet. "Die vorübergehende Evakuierung der Bewohner von vier an das Militärgelände im Bezirk Kirow grenzende Ortschaften ist geplant", erklärte Aksjonow. "Das sind mehr als 2000 Menschen."
Die den Sicherheitsdiensten nahestehenden russischen Onlinemedien Mash und Baza berichteten, dass Detonationen zu hören seien. Den Angaben von Mash zufolge steht ein Munitionslager in Flammen. Auch in sozialen Netzwerken gibt es solche Vermutungen. Anton Gerashchenko, ein Berater des ukrainischen Innenministers, teilte ein Video, das eine Explosion zeigen soll. Bisher haben die russischen Behörden jedoch keine Angaben zur Ursache des Brands gemacht und auch keine Explosionen von Munition bestätigt.
Weitere Aufnahmen zeigen einen Brand bei Dunkelheit sowie Rauchschwaden in der Nähe einer Autobahn. Das Verifizierungs-Team von ntv stuft diese als echt ein.
Angeblich keine Verluste auf russischer Seite
Aksjonow erklärte, wegen des Feuers werde die Autobahn zwischen dem Hafen von Kertsch im Osten der Krim und der Stadt Sewastopol im Südwesten der Halbinsel gesperrt. Auf Telegram hieß es außerdem von ihm, die Behörden würden die Ursachen des Brandes ermitteln. "Es gab keine Verluste. Den Evakuierten wird Hilfe geleistet." Weitere relevante Informationen sollen später auf seinem Kanal veröffentlicht werden.
Seit Beginn der Offensive in der Ukraine im Februar 2022 ist die Krim-Halbinsel regelmäßig das Ziel von Angriffen. Am Montag hatte es einen ukrainischen Angriff auf die symbolisch und strategisch wichtige Brücke zwischen Russland und der Krim-Halbinsel gegeben. Damit wurde die Brücke zum zweiten Mal in zehn Monaten beschädigt.
(In einer früheren Version dieses Textes hieß es, der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, habe in sozialen Netzwerken von einem "erfolgreichen Einsatz" auf der Krim gesprochen. Die ukrainischen Behörden stellten jedoch klar, dass diese Äußerung nicht von Budanow verbreitet wurde)
Quelle: ntv.de, rog/AFP