Bundesregierung wappnet sich Lauterbach: 400.000 Omikron-Fälle pro Tag möglich
21.01.2022, 13:43 Uhr
Lauterbach rechnet in Kürze mit Hunderttausenden Neuinfizierten täglich.
(Foto: imago images/photothek)
Hunderttausende Infizierte, überlastete Kliniken: Die Bundesregierung will sich organisatorisch auf die rasant steigenden Infektionszahlen einstellen. Vor allem will sie so verhindern, dass die kritische Infrastruktur zusammenbricht.
Die Bundesregierung will Deutschland organisatorisch auf das rasante Wachstum der Omikron-Welle mit erwarteten Hunderttausenden Infizierten pro Tag vorbereiten. Neben einer Priorisierung der besonders sicheren PCR-Tests wird dafür auch eine weitere Konzentration der Kontaktnachverfolgung auf wichtige gesellschaftliche Bereiche erwogen, wie ein Sprecher von Gesundheitsminister Karl Lauterbach mit Blick auf die bevorstehende Ministerpräsidentenkonferenz sagte. Bund und Länder wollen am Montag weitere Schritte im Kampf gegen die Corona-Pandemie beraten.
"Wir müssen mit diesen steigenden Infektionszahlen rechnen und müssen uns organisatorisch darauf einstellen", sagte der Sprecher. Geänderte Quarantäne- und Testregeln sorgten dafür, dass das öffentliche Leben noch sicher stattfinden könne, besonders in der kritischen Infrastruktur. Dazu zählen etwa das Gesundheitswesen, die Versorgungseinrichtungen und die Sicherheitsbehörden.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet für Mitte Februar mit mindestens 400.000 Corona-Neuinfektionen pro Tag - im optimistischen Szenario. Sollten die Auffrischungsimpfungen keine lange Schutzwirkung haben, könnte die Zahl sogar auf mehr als 600.000 pro Tag steigen, hatte der SPD-Politiker nach Reuters-Informationen in einer Schalte mit den Staatskanzleichefs von Bund und Ländern am Donnerstag gesagt.
Kontaktnachverfolgung auf wichtige Bereiche beschränken
Ein "Nadelöhr bei den PCR-Tests jedenfalls für die kritische Infrastruktur" solle verhindert werden. "Und deswegen konzentrieren wir wahrscheinlich auch die Kontaktnachverfolgung auf wichtige Bereiche, wie es heute schon passiert", so der Sprecher.
Die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann äußerte sich nicht auf die Frage, ob der Ministerpräsidentenkonferenz am Montag erneut Beratungen des Corona-Expertenrats der Bundesregierung vorausgehen. Der Sprecher des Gesundheitsressorts bekräftigte die Einschätzung, dass Mitte Februar mit mehreren hunderttausend Corona-Neuinfektionen pro Tag zu rechnen sei. Die Beurteilung der Lage und die Schlussfolgerungen seien Thema der Bund-Länder-Runde.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts