Gespräche wegen Nordkorea-Gipfel Lawrow reist nach Pjöngjang
30.05.2018, 10:55 Uhr
Der russische Außenminister Sergej Lawrow will morgen nach Nordkorea fliegen.
(Foto: picture alliance / Ralf Hirschbe)
Es wird gerade so viel geredet wie wohl lange nicht: Spitzenvertreter der USA und Nordkorea loten die Chancen für ein Treffen von Trump und Kim aus. Da kündigt der russische Außenminister an, nach Pjöngjang zu fliegen. Lawrow kritisiert Trumps Methoden scharf.
Inmitten des Ringens um ein Gipfeltreffen zwischen Nordkorea und den USA besucht der russische Außenminister Sergej Lawrow Pjöngjang. Bei den Gesprächen am Donnerstag werde es um die bilateralen Beziehungen und um die Lage auf der koreanischen Halbinsel gehen, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Russland ist ein langjähriger Verbündeter der kommunistischen Führung Nordkoreas. Dabei fordert Moskau eine nukleare Abrüstung Nordkoreas, die durch Verhandlungen, nicht durch Druck erreicht werden soll.
Mit Ultimaten und der Androhung von Gewalt seien solche Probleme nicht zu lösen, erklärte Lawrow mit Blick auf die USA. "Vielleicht sind solche Methoden im Geschäftsleben wirksam. Aber zu eskalieren, um zu deeskalieren, birgt in den modernen internationalen Beziehungen ernste Risiken", sagte er bei einem Vortrag in Moskau.
US-Präsident Donald Trump hat zwar ein für den 12. Juni geplantes Gipfeltreffen mit dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong Un abgesagt. Trotzdem bemühen Washington und Pjöngjang sich, das Treffen vielleicht doch noch zu retten.
Aus dem Weißen Haus hieß es am Dienstag dazu, die Gespräche mit Nordkorea liefen "sehr gut". Die Treffen zwischen Vertretern beider Seiten in dieser Woche signalisierten Fortschritte. "Wir werden vorbereitet sein, wenn das Treffen am 12. Juni stattfindet." Das gelte auch, wenn der Gipfel aus irgendeinem Grund erst später angesetzt werde, sagte Präsidialamts-Sprecherin Sarah Sanders. Unter anderem will sich US-Außenminister Mike Pompeo mit dem nordkoreanischen Parteifunktionär und früheren Geheimdienstchef Kim Yong Chol in New York treffen - er gilt als rechte Hand von Machthaber Kim. Einem südkoreanischen Bericht zufolge ist Yong inzwischen unterwegs in die USA.
Quelle: ntv.de, hul/dpa/rts