Trümmer werden zum Verhängnis Mehrere Tote nach nächtlichem Raketenangriff auf Kiew
01.06.2023, 06:49 Uhr Artikel anhören
In der Nacht wird die ukrainische Hauptstadt laut Generalstab mit bodengestützten Marschflugkörpern beschossen. Demnach können diese zwar abgeschossen werden, doch durch den Trümmerhagel werden mindestens drei Menschen getötet, darunter zwei Kinder.
Bei einem russischen Raketenangriff auf Kiew sind nach ukrainischen Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder. "In den Stadtbezirken Dniprowski und Desnjanski gibt es jetzt laut den Ärzten 14 Verletzte, 9 mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden", teilte Bürgermeister Vitali Klitschko am Morgen auf seinem Telegram-Kanal mit. Nach Angaben der Militärverwaltung in Kiew wurde die Stadt gegen 3 Uhr Ortszeit (2 Uhr MESZ) mit bodengestützten Marschflugkörpern angegriffen. Laut dem ukrainischen Generalstab wurden die zehn russischen Iskander-Raketen von der Flugabwehr abgeschossen. Dabei handelt es sich um Kurzstreckenraketen. Militärexperten zufolge lässt sich aber ihre Reichweite auf weit mehr als die angegebenen 500 Kilometer steigern. Die Rakete kann mit konventionellen, aber auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden.
Trotz des Abschusses haben allerdings die Trümmer zu vielen Opfern und zahlreichen Schäden geführt. Laut Klitschko hatten Einsatzkräfte in der Nähe der Einschlagstellen Brände gelöscht, die durch herabfallende Trümmer entstanden waren. Außerdem sei eine medizinische Klinik angegriffen worden. Fotos in Sozialen Medien zeigen gesprengte Fenster in Wohnhäusern und zerstörte Baumaterialien.
In Kiew und im größten Teil der Ostukraine herrschte etwa eine Stunde lang Luftangriffsalarm. Es war der 18. Angriff auf die Hauptstadt innerhalb eines Monats.
"Es ist Kindertag. Und die Raschisten führen einen weiteren Angriff auf unsere Hauptstadt aus und töten. Töten ukrainische Kinder", schrieb der Chef der Militärverwaltung Kiews, Serhij Popko, auf seinem Telegram-Kanal. Das Wort "Raschisten" ist eine Verbindung aus "Rascha", wie Russland auf Englisch ausgesprochen wird, und Faschist. Es wird seit Kriegsbeginn in der Ukraine als Schimpfwort für die russischen Invasoren verwendet.
Quelle: ntv.de, ysc/dpa/rts