Politik

Unterschiede je nach Parteinähe Mehrheit lehnt Corona-Lockerungen ab

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Auf die Frage, ob die aktuelle Corona-Situation ihre persönliche Stimmungslage und ihr psychisches Befinden beeinflusse, sagen 20 Prozent der Deutschen, dies sei "sehr stark", 31 Prozent sagen, dies sei "stark" der Fall.

(Foto: picture alliance/dpa)

Während die Politik über einen Ausstieg aus den Corona-Maßnahmen diskutiert, spricht sich eine knappe Mehrheit gegen baldige Lockerungen aus. Die Umfrage zeigt auch: Gut die Hälfte der Deutschen fühlt sich durch die Corona-Krise in ihrer Stimmung beeinträchtigt.

Eine Mehrheit der Deutschen lehnt Lockerungen der Corona-Maßnahmen weiterhin ab. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das RTL/ntv-Trendbarometer sind 55 Prozent der Bundesbürger der Auffassung, man solle mit Lockerungen noch warten. 43 Prozent fänden es richtig, bereits jetzt bestimmte Corona-Maßnahmen aufzuheben.

Westdeutsche sowie die Anhänger von SPD, Grünen, CDU/CSU sowie der Linkspartei sprechen sich mehrheitlich gegen eine sofortige Lockerung der Maßnahmen aus. Mehrheitlich für eine Lockerung der Corona-Maßnahmen sprechen sich Ostdeutsche, die Anhänger der FDP und vor allem der AfD aus.

Gefragt wurde, ob Corona-Maßnahmen wie die 2G-Regel im Einzelhandel oder die starke Beschränkung von Zuschauern bei Sportveranstaltungen bereits jetzt aufgehoben werden sollten. Unter den Ostdeutschen bejahten das 54 Prozent. 44 von ihnen lehnten dies ab. Bei den Westdeutschen war das Verhältnis umgekehrt mit 41 Prozent Zustimmung zu einer Aufhebung der Maßnahmen und 57 Prozent Ablehnung.

SPD-Anhänger sprechen sich zu 60 Prozent gegen eine sofortige Aufhebung solcher Corona-Maßnahmen aus, Grünen-Anhänger zu 71 Prozent, Anhänger der Union zu 61 Prozent und Linken-Anhänger zu 58 Prozent. FDP-Anhänger sind zu 64 Prozent für die Aufhebung, AfD-Anhänger zu 90 Prozent.

Hälfte der Deutschen sagt, Corona-Situation beeinflusst psychisches Befinden

Gut die Hälfte der Deutschen fühlt sich durch die Corona-Krise in ihrer Stimmung beeinträchtigt. Auf die Frage, ob die aktuelle Corona-Situation ihre persönliche Stimmungslage und ihr psychisches Befinden beeinflusse, sagen 20 Prozent der Deutschen, dies sei "sehr stark", 31 Prozent sagen, dies sei "stark" der Fall.

"Weniger stark" beeinträchtigt fühlen sich 38 Prozent, gar nicht 9 Prozent. Männer geben deutlich seltener als Frauen an, dass die aktuelle Corona-Situation starken oder sehr starken Einfluss auf ihr psychisches Empfinden hat. Überdurchschnittlich häufig sagen dies zudem die 30- bis 44-Jährigen.

Ältere scheinen am wenigsten unter der Situation zu leiden

Bei den Frauen fühlen sich 26 Prozent sehr stark und 33 Prozent stark beeinträchtigt, bei den Männern sind es 14 (sehr stark) und 28 Prozent (stark). Am wenigsten scheinen die Älteren unter der Corona-Situation zu leiden. Von ihnen sagen insgesamt 39 Prozent, die Situation beeinflusse ihre Stimmungslage sehr stark oder stark, 45 Prozent sagen, dies sei weniger stark der Fall. 15 Prozent in dieser Altersgruppe fühlen sich gar nicht beeinträchtigt, der höchste Wert aller Altersgruppen.

Die Umfrage ergab zudem, dass 44 Prozent derjenigen, deren Stimmung durch die aktuelle Corona-Situation beeinflusst wird, aufgrund der Pandemie im Alltag schneller gereizt sind als früher. Bei 55 Prozent ist dies nicht der Fall. Auch in dieser Frage geben vor allem die 30- bis 44-Jährigen an, dass sie im Alltag aufgrund der Pandemie schneller gereizt sind als früher.

Zwei Drittel hält die Stimmung für angespannt

67 Prozent der Deutschen würden die allgemeine Stimmung in Deutschland vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Situation als angespannt beschreiben. Jeweils ein Viertel bezeichnet die Stimmung als niedergeschlagen (28 Prozent) oder pessimistisch (28 Prozent). Dass die allgemeine Stimmung erwartungsvoll (9 Prozent), optimistisch (4 Prozent) oder ausgeglichen (3 Prozent) sei, meinen jeweils nur wenige Befragte.

Dass die allgemeine Stimmung angespannt ist, sagen Frauen mit 71 Prozent häufiger als Männer (63 Prozent), 30- bis 44-Jährige häufiger als alle anderen Altersgruppen. Allerdings sagen 30- bis 44-Jährige mit 11 Prozent auch häufiger als die anderen Alterskohorten, dass die Stimmung erwartungsvoll sei.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland am 3. und 4. Februar 2022 erhoben. Datenbasis: 1000 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-3 Prozentpunkte. Bei der Frage zur allgemeinen Stimmung waren Mehrfachnennungen möglich.

Quelle: ntv.de, hvo

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