Politik

Besserung im zweiten Quartal Merkel erwartet "viel mehr Impfstoff" als bisher

Muss derzeit viele Fragen beantworten: Die Bundeskanzlerin zwischen Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller (l.) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.

Muss derzeit viele Fragen beantworten: Die Bundeskanzlerin zwischen Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller (l.) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-pool)

Kurz nach dem Impfstart ist der Impfstoff deutschlandweit bereits wieder knapp. Daran wird sich nach Angaben der Bundeskanzlerin kurzfristig nichts ändern, erklärt die Bundeskanzlerin: "Wir werden im ersten Quartal nur priorisierte Gruppen impfen können."

In Deutschland können nach Einschätzung von Bundeskanzlerin Angela Merkel im zweiten Quartal deutlich mehr Menschen eine Impfung gegen Corona erhalten. Dann werde es "viel mehr Impfdosen" geben, sagte sie in Berlin nach neuerlichen Video-Beratungen mit den Ministerpräsidenten zur Corona-Lage. Merkel warb für Verständnis dafür, dass die Regierung an ihrer Impfstrategie festhält. "Wir werden im ersten Quartal nur priorisierte Gruppen impfen können." Zudem sei es richtig, dass Deutschland die Impfungen gemeinsam mit den anderen EU-Staaten in der Europäischen Union organisiere.

Merkel versicherte zudem, dass die Produktion von mehr Impfstoffen nicht am Staat scheitern werde. Sollten die Hersteller andere mögliche Produktionsanlagen sehen, "würden wir mit aller Kraft unterstützen", betonte die Kanzlerin. Finanzen seien zwar derzeit nicht die Kernfrage, notwendige Darlehen oder Überbrückungsgelder aber möglich.

Die SPD hatte nach anfänglichen organisatorischen Problemen beim Impfstart sowie angesichts des knappen Impfstoffs heftige Kritik an Gesundheitsminister Jens Spahn geübt. Ihm und der EU-Kommission wird vorgeworfen, zu wenig Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer bestellt zu haben.

"Standbein" zur Bekämpfung der Pandemie

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller sagte nach der Gesprächsrunde, Planungssicherheit sei den Ministerpräsidenten sehr wichtig. Die Bundesländer seien mit Impfzentren und mobilen Teams gut vorbereitet, betonte der Sozialdemokrat. Wenn nun auch die Lieferungen mit Impfstoffen verstetigt werden könnten, gebe es "ein weiteres Standbein, eine weitere Säule" zur Bekämpfung der Pandemie. In Berlin gingen aktuell Einladungsbriefe heraus an die Über-80-Jährigen.

Weiter forderte Müller, man müsse "mit dem Impfen eine langfristige Perspektive reinbekommen, um Schritte in die Normalität zu machen". Dabei sprach der Berliner Bürgermeister davon, dass es bis Mitte des Jahres eine Perspektive etwa für Kultur und Sport geben könne. Die Gespräche der Länderchefs mit Merkel bezeichnete er als "schwere Ministerpräsidentenkonferenz".

Impfstoff-Gipfel mit Merkel

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte, "Impfen ist Hoffnung". Man dürfe aber keine falsche Hoffnung haben. Genaue Prognosen zur künftigen Zahl der Impfdosen seien nicht möglich, erklärte der CSU-Chef. Das liege in der Hand der Hersteller. "Es ist genügend bestellt worden."

Wie die Produktion von Impfstoffen in Deutschland beschleunigt werden kann, will Merkel am Mittwoch mit den zuständigen Fachministern beraten. Zu den Teilnehmern gehören Gesundheitsminister Jens Spahn, Wirtschaftsminister Peter Altmaier, Kanzleramtschef Helge Braun und Finanzminister Olaf Scholz. Spahn will die Öffentlichkeit am Mittwochnachmittag über den Stand bei den Impfungen informieren.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/AFP

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