Mit 20 weiteren Staatschefs Merz reist zu Gaza-Friedensgipfel nach Ägypten
12.10.2025, 16:09 Uhr Artikel anhören
Im ägyptischen Scharm el-Scheich soll das Treffen stattfinden. Ägypten hat eine bedeutende Vermittlerrolle einenommen.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Israel und die Hamas haben dem Friedensplan von US-Präsident Trump zugestimmt. Zu diesem Anlass reisen rund 20 Regierungsvertreter verschiedener Länder nach Ägypten zur feierlichen Unterzeichnung. Weitere Verhandlungen stehen aber noch aus.
Bundeskanzler Friedrich Merz reist am Montag nach Ägypten zu einem Spitzentreffen von gut 20 Staats- und Regierungschefs, wo feierlich das Abkommen über eine Waffenruhe nach zwei Jahren Gaza-Krieg unterzeichnet werden soll. "Deutschland wird sich bei der Umsetzung des Friedensplans engagieren, zunächst vor allem für die Einhaltung eines stabilen Waffenstillstands und für humanitäre Hilfe", erklärte ein Regierungssprecher in Berlin. "Der Bundeskanzler unterstreicht mit der morgigen Reise dieses Engagement."
Das von US-Präsident Donald Trump und Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi organisierte Treffen soll nachmittags im Badeort Scharm el-Scheich stattfinden, wie das Präsidialamt in Kairo mitteilte. In einer Zeremonie soll dann der Friedensplan unterzeichnet werden, dem Israel und die islamistische Hamas Ende der Woche zugestimmt haben.
Ihre Teilnahme bereits bestätigt haben UN-Generalsekretär António Guterres, EU-Ratspräsident António Costa, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie Kanzler Friedrich Merz. Großbritanniens Premierminister Keir Starmer wird an dem Treffen ebenfalls teilnehmen, wie die britische Nachrichtenagentur PA aus Regierungskreisen meldete.
Das regierungsnahe ägyptische Medium Al-Qahera News nannte zudem als Gäste den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez, Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, den jordanischen König Abdullah II. sowie den pakistanischen Premierminister Shehbaz Sharif.
Zweite Verhandlungsphase dürfte schwer werden
Nach Inkrafttreten der Waffenruhe im Gaza-Konflikt am Freitag soll es bis Montagmittag zur Freilassung aller noch lebenden Geiseln im Austausch gegen palästinensische Gefangene kommen. Vormittags trifft sich Trump in Israel mit Angehörigen, hält dann eine Rede im Parlament und reist anschließend weiter nach Ägypten.
In einer Mitteilung aus Kairo hieß es, Ziel des Gipfels sei es, den Krieg im Gazastreifen zu beenden und Bemühungen zur Schaffung von Frieden und Stabilität in der Region zu erhöhen.
Auch wenn vielfach von einem "Durchbruch" die Rede ist: Vor dem von Trump beschworenen "ewigen Frieden" für die Region liegen noch riesige Hürden. Zwar soll dem Austausch der Geiseln gegen Häftlinge nach dem 20 Punkte umfassenden Plan eine weitere Verhandlungsphase mit dem Ziel einer dauerhaften Beilegung des jahrzehntealten israelisch-palästinensischen Konflikts folgen. Doch diese Verhandlungen dürften äußerst schwierig werden, denn die Positionen beider Seiten könnten kaum weiter auseinanderliegen.
Quelle: ntv.de, raf/dpa