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Kurz vor Gipfel in Ägypten Hamas will Geiseln am Montagmorgen freilassen

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Die Angehörigen der Geiseln müssen nur noch wenige Stunden warten.

Die Angehörigen der Geiseln müssen nur noch wenige Stunden warten.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

US-Präsident Trump und 20 Regierungschefs reisen am Montag zum Nahost-Gipfel in Ägypten. Am selben Tag sollen auch die israelischen Geiseln freikommen, teilt die Hamas mit. Die Details der Übergabe am Morgen sind noch unklar.

Die Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln soll nach Angaben eines hochrangigen Hamas-Vertreters am Montagmorgen beginnen. "Gemäß der unterzeichneten Vereinbarung soll der Gefangenenaustausch am Montagmorgen beginnen - und es gibt keine neuen Entwicklungen in dieser Angelegenheit", sagte Osama Hamdan der Nachrichtenagentur AFP. Die genaue Logistik der Übergabe sei aber noch nicht klar.

Nach der Freilassung der Geiseln soll Israel gemäß den ausgehandelten Bedingungen knapp 2000 palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen freilassen. Über die genaue Liste der davon profitierenden palästinensischen Häftlinge werde derzeit noch verhandelt, sagte Hamdan.

Die Freilassung der Geiseln aus dem Gazastreifen ist damit genau für den Tag geplant, an dem US-Präsident Donald Trump in Ägypten an einem Gipfeltreffen zu Nahost teilnehmen will. Die ägyptische Präsidentschaft bestätigte am Abend offiziell, dass das Treffen am Montagnachmittag in Scharm el-Scheich stattfinden solle. Es würden Staats- und Regierungschefs aus "mehr als 20 Ländern" teilnehmen.

Auch Merz reist nach Ägypten

Unter anderem werden Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni, Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez und der britische Premier Keir Starmer zu dem Treffen reisen. Auch UN-Generalsekretär António Guterres wird teilnehmen.

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi und Trump werden ägyptischen Angaben zufolge den Gipfel gemeinsam leiten. Ziel sei es, "den Krieg im Gazastreifen zu beenden, die Bemühungen um Frieden und Stabilität im Nahen Osten zu verstärken und eine neue Ära regionaler Sicherheit und Stabilität einzuläuten", hieß es in der Erklärung der ägyptischen Präsidentschaft.

Bei der Zeremonie zur Unterzeichnung des Gaza-Abkommens wird die islamistische Hamas nach eigenen Angaben nicht vertreten sein. "Nur die Vermittler sowie amerikanische und israelische Regierungsvertreter werden anwesend sein", hieß es aus Kreisen der Organisation. Neben den USA und Ägypten hat Katar zwischen den Konfliktparteien vermittelt. Israel und die Hamas haben keine direkten Gespräche zur Beendigung des Gaza-Kriegs geführt.

Trump hatte angekündigt, dass er am Sonntag nach Ägypten aufbrechen will, um an der "offiziellen Unterzeichnung" des Abkommens zwischen Israel und der Hamas teilzunehmen.

Im Gazastreifen war am Freitag eine Waffenruhe in Kraft getreten, nachdem Israel und die Hamas dem ersten Teil eines von Trump vorgeschlagenen Friedensplans zugestimmt hatten. Demnach sollen binnen 72 Stunden nach Inkrafttreten - also bis Montagvormittag - alle verbliebenen israelischen Geiseln im Gazastreifen freikommen. Im Gegenzug hat Israel zugesagt, knapp 2000 palästinensische Häftlinge zu entlassen. Die israelische Armee zog sich zudem wie vereinbart aus mehreren Bereichen zurück.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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