Auch Südrussland betroffen Mindestens 13 Verletzte bei Angriffen auf Belgorod
19.05.2024, 22:20 Uhr Artikel anhören
Russlands Grenzregion steht immer wieder unter Beschuss.
(Foto: picture alliance/dpa/Belgorod region governor Vyacheslav Gladkov telegram channel/AP)
Erneut greift das ukrainische Militär laut Behördenangaben Ziele in Belgorod an. Der Artilleriebeschuss soll für mehrere Verletzte verantwortlich sein, teilt der Gouverneur der russischen Grenzregion mit. Aber auch in anderen Teilen Russlands kommt es zu massiven Angriffen.
Bei Angriffen ukrainischer Artillerie auf die südrussische Grenzregion Belgorod sind nach offizieller Darstellung mindestens 13 Menschen verletzt worden. Unter den Verletzten seien auch drei Kinder und Jugendliche, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow nach Angaben der russischen Staatsagentur Tass mit. Durch den Beschuss aus Mehrfachraketenwerfern seien in den Ortschaften Schebekino und Rschewka mehrere Wohngebäude beschädigt worden.
Die Ortschaften in der Region Belgorod geraten immer wieder unter Beschuss aus der benachbarten Ukraine. Um den ukrainischen Einheiten die Möglichkeit zu weiteren Angriffen zu nehmen, hat das russische Militär erst vor kurzer Zeit eine begrenzte Offensive in Richtung der nordostukrainischen Großstadt Charkiw gestartet. Damit wollen die russischen Truppen nach Angaben von Kremlchef Wladimir Putin eine Pufferzone schaffen.
Zudem haben die ukrainischen Streitkräfte erneut massiv Ziele auf russischem Territorium mit Drohnen attackiert. Mehr als hundert Drohnen seien über russischem Gebiet abgefangen und zerstört worden, teilten die russischen Behörden mit. In der Oblast Krasnodar, die im Süden Russlands am Schwarzen Meer liegt, wurde örtlichen Behörden zufolge eine Ölraffinerie getroffen.
Erdölraffinerie nach Angriff außer Betrieb
In Südrussland ist der Betrieb einer Erdölraffinerie nach russischen Angaben wegen eines ukrainischen Drohnenangriffs eingestellt worden. "In der Nacht fielen sechs Drohnen auf das Gebiet der Raffinerie in Sluwjansk-na-Kubani", schrieb der Regionalbeamte Roman Sinjagowski auf Telegram. "Die Anlage ist derzeit stillgelegt. Wir bewerten den Schaden", zitierte die Nachrichtenagentur Interfax den Sicherheitschef der Raffinerie, Eduard Trutnew. Die Raffinerie in der Region Krasnodar östlich des Asowschen Meeres ist eine der größten in Südrussland.
Aus ukrainischen Geheimdienstkreisen verlautete, Ziel des Angriffs in Nacht zu Sonntag durch das Militär und den Inlandsgeheimdienst SBU sei zudem ein Militärflugplatz gewesen. "Das ist der zweite Angriff mit SBU-Drohnen auf den Militärflugplatz Kuschtschewska und die Raffinerie Slawjansk in den vergangenen drei Wochen", sagte ein Insider.
Auf dem Flugplatz seien Dutzende verschiedene Militärflugzeuge stationiert. Russischen Behörden zufolge schlugen auf dem Gelände der Ölraffinerie in der Stadt Slawjansk sechs Drohnen ein. Laut der Nachrichtenagentur Interfax stellte die Raffinerie daraufhin den Betrieb zunächst ein. Es sei aber kein Feuer ausgebrochen, meldete die staatliche Agentur Tass. Zuvor hatte das Ministerium davon gesprochen, dass die Ukraine mit neun ATACMS-Raketen die annektierte Halbinsel Krim und mit mindestens 60 Drohnen russische Regionen angegriffen habe.
Quelle: ntv.de, gut/dpa/rts