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"Schande über Diktator" Musk beschimpft Maduro nach Wahl in Venezuela

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Tesla-Chef Elon Musk bezieht Stellung gegen Venezuelas Präsidenten Nicolas Maduro.

Tesla-Chef Elon Musk bezieht Stellung gegen Venezuelas Präsidenten Nicolas Maduro.

(Foto: IMAGO / Bestimage, Brunox Bebert IMAGO / ZUMA Press Wire, Juan Barreto)

Das offizielle Wahlergebnis in Venezuela wird international angezweifelt. In der Hauptstadt Caracas protestieren Tausende gegen den aus ihrer Sicht betrügerischen Sieg Maduros. In die Kritiker reiht sich nun auch Elon Musk ein und liefert sich mit dem Amtsinhaber einen offenen Schlagabtausch.

Tech-Milliardär Elon Musk hat den venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro als Diktator bezeichnet. Der Besitzer der Plattform X warf Maduro in einem Beitrag in seinem Netzwerk Wahlbetrug im großen Stil vor. "Schande über Diktator Maduro", schrieb er, nachdem sowohl Maduro als auch der Oppositionskandidat Edmundo González den Sieg bei der Präsidentenwahl in dem südamerikanischen Land für sich reklamiert hatten.

Musk teilte zudem einen X-Beitrag des argentinischen Präsidenten Xavier Milei, der erklärte, die Zahlen zeigten einen Erdrutschsieg der Opposition. Nun warte die Welt darauf, dass die Regierung ihre Niederlage anerkenne - "nach Jahren des Sozialismus, des Elends, der Dekadenz und des Todes".

Maduro titulierte Musk daraufhin als "Erzfeind des venezolanischen Friedens" und als eine "Verkörperung faschistischer Ideologie". Musk sei verzweifelt, sagte er und forderte den Milliardär auf, sich zurückzunehmen. "Wer immer sich mit mir anlegt, trocknet aus", warnte er. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Musk mit einer Regierung anlegt.

USA melden Zweifel am Ergebnis an

Etliche Länder hatten sich skeptisch über das erst nach einiger Verzögerung verkündete Ergebnis der Präsidentschaftswahl in Venezuela gezeigt. Der Nationale Wahlrat, der Maduros sozialistischer Regierungspartei ergeben ist, hatte am Montag offiziell verkündet, Maduro habe die Wahl gewonnen und könne somit sechs Jahre weiter amtieren. Demnach soll der Amtsinhaber mit einem Stimmenanteil von 51 Prozent vor Oppositionskandidat Edmundo González liegen, der auf 44 Prozent der Stimmen gekommen sein soll.

Doch auch die Opposition beanspruchte den Wahlsieg für sich. Ihr Kandidat Edmundo González Urrutia habe die Abstimmung am Sonntag deutlich gewonnen, sagte Oppositionsführerin María Corina Machado. Auch die US-Regierung und eine Reihe lateinamerikanischer Staaten meldeten Zweifel am offiziellen Wahlergebnis an und forderten Transparenz bei der Stimmauszählung.

Tod und Verhaftungen bei den Protesten

Landesweit war es nach der umstrittenen Wahl zu Protesten mit teils heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen. Dabei habe es nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation mindestens einen Toten gegeben. Zudem seien 46 Menschen in verschiedenen Städten und Bundesstaaten des südamerikanischen Landes festgenommen worden, teilte die NGO Foro Penal auf X mit. Den Toten gab es demnach im Bundesstaat Yaracuay, weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Lokale Medien berichteten von mindestens zwei Toten.

Im Fernsehen war zu sehen, wie Polizisten Tränengas einsetzen und vereinzelt auf Menschen einschlagen. Außerdem wurden Schüsse auf Demonstranten abgegeben, die zum Präsidentenpalast in der Hauptstadt Caracas zogen, wie die Zeitung "El Nacional" berichtete und in einem Video zu sehen war.

Bei den Schützen könnte es sich um sogenannte Colectivos handeln - regierungsnahe paramilitärische Gruppen, die die Agenda der Regierung mit Gewalt durchsetzen. Das Video zeigt, wie Polizisten beim Angriff auf die Demonstranten nicht eingreifen, um diesen zu verhindern. Für heute rief die Opposition zu einer Großdemonstration gegen die Regierung auf. Auch das Regierungslager will seine Anhänger auf die Straße bringen.

Venezuela leidet unter Missmanagement, Korruption und internationalen Sanktionen. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Über sieben Millionen Menschen - rund ein Viertel der Bevölkerung - haben das ölreiche Land nach UN-Angaben in den vergangenen Jahren wegen Armut und Gewalt verlassen.

Quelle: ntv.de, gut/AP/dpa

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