Politik

Druck auf Kiew weiter hoch NATO: "Russen ziehen sich nicht zurück"

Dass russische Militär setzt trotz offenbar hoher Verluste den Beschuss vieler Städte in der Ukraine fort.

Dass russische Militär setzt trotz offenbar hoher Verluste den Beschuss vieler Städte in der Ukraine fort.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Seit der Ankündigung Moskaus, große Teile seiner Truppen um Kiew abzuziehen, vermuten westliche Geheimdienste dahinter ein taktisches Manöver. Auch die NATO glaubt Putin nicht. Das Militärbündnis habe Erkenntnisse, dass Russland sein Militär lediglich neu gruppiere. Die Lage in Kiew bleibt angespannt.

Die NATO geht von weiteren Angriffen Russlands in der Ukraine aus und sieht keinen Truppenrückzug um Kiew. Nach Erkenntnissen des Bündnisses "ziehen sich russische Einheiten nicht zurück, sondern positionieren sich neu", sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel.

Russland halte den Druck auf Kiew und weitere Städte aufrecht. Es sei "also mit weiteren Offensivaktionen" zu rechnen, fügte Stoltenberg hinzu. Russland versuche, seinen Einsatz in der Donbass-Region umzugruppieren und zu verstärken. Russland hatte am Dienstag angekündigt, Militäraktivitäten in der Region um die ukrainische Hauptstadt Kiew und in der Gegend um die Stadt Tschernihiw im Norden der Ukraine deutlich zurückzufahren.

Mit neuen Angriffen auf Tschernihiw sowie Mariupol im Süden machte Russland dann aber Hoffnungen auf eine Entspannung der Lage zunichte. Die USA hatten bereits am Dienstag gewarnt, es handele sich nicht um einen "Rückzug" russischer Truppen, sondern um eine "Neupositionierung". Es drohe eine "Großoffensive gegen andere Regionen in der Ukraine".

Zu den Verhandlungen zwischen Vertretern und der Ukraine und Russlands meinte NATO-Generalsekretär Stoltenberg, es sei gut, dass miteinander gesprochen werde. Bislang habe man allerdings keine echte Änderung bei Russlands Hauptziel gesehen, einem militärischen Erfolg. Deshalb müsse man auch bereit sein, die Ukraine weiter zu unterstützen.

In den jüngsten Verhandlungen mit der Ukraine hatte Russland zugesagt, seine Kampfhandlungen an der nördlichen Front bei Kiew und Tschernihiw deutlich zurückzufahren. So solle Vertrauen aufgebaut werden, sagte Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin am Dienstag nach dem Treffen in Istanbul. Im Westen kamen gleich danach Zweifel auf, ob solche Zusagen verlässlich sind.

Quelle: ntv.de, jhe/AFP/dpa

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