Charterflüge aus der Ukraine Peking bereitet Evakuierung von Chinesen vor
25.02.2022, 03:40 Uhr
Der Flugverkehr zwischen Russland und der Ukraine ist unterbrochen.
(Foto: picture alliance/dpa/Sputnik)
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine geht Peking behutsam auf Distanz zum Kreml-Regime. Um die eigenen Staatsbürger aus der Schusslinie zu bringen, sollen Chartermaschinen eingesetzt werden. 6000 Menschen sind betroffen, die Sicherheitslage sei schlecht.
China will nach dem russischen Angriff auf die Ukraine chinesische Staatsbürger mit Chartermaschinen ausfliegen. Wie die chinesische Botschaft in Kiew ankündigte, können sich Ausreisewillige bis Sonntag registrieren lassen. Wann die ersten Flüge starten sollen, wurde nicht mitgeteilt. Die Abflugzeit hängt demnach auch von der Sicherheitslage ab.
Nach Angaben Pekings halten sich derzeit etwa 6000 Chinesen in der Ukraine auf. Die Botschaft warnte, die Situation in dem Land habe sich rapide verschlechtert und chinesische Staatsbürger und Unternehmen seien einem "hohen Sicherheitsrisiko" ausgesetzt.
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte Chinas Außenminister Wang Yi in einem Telefonat mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow gesagt, China habe immer "die Souveränität und territoriale Integrität aller Länder respektiert". Er äußerte zugleich Verständnis für die "begründeten Sicherheitsbedenken" Russlands.
Keine Unterstützung bei Truppenentsendung
Direkt nach dem russischen Angriff auf die Ukraine rief China alle Parteien zur Zurückhaltung auf. "China beobachtet die aktuelle Situation sehr genau", sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking am Morgen bei einer planmäßigen Pressekonferenz. "Wir rufen alle Parteien auf, Zurückhaltung zu üben und zu verhindern, dass die Situation außer Kontrolle gerät", fügte sie hinzu.
Russland und China hatten Anfang Februar bei einem Treffen ihrer Staatschefs in Peking einen Schulterschluss in der Ukraine-Krise und bei anderen Sicherheitsfragen vollzogen. Die Präsidenten Wladimir Putin und Xi Jinping verabschiedeten eine gemeinsame Erklärung, in der sie unter anderem einen Stopp der NATO-Erweiterung forderten.
Später signalisierte Peking jedoch, es werde Putin im Falle einer Truppenentsendung in die Ukraine nicht unterstützen. Der chinesische Außenminister Wang Yi erklärte am Wochenende auf der Münchner Sicherheitskonferenz, die Souveränität aller Nationen müsse respektiert werden. "Die Ukraine ist keine Ausnahme", sagte er. Auf einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats am Montag verurteilte China Russlands Vorgehen aber nicht explizit.
Quelle: ntv.de, mau/AFP