Politik

Auftritte im Wahlkampf Pence und Söhne sollen Trump vertreten

Trump-Anhänger müssen vorerst auf seine Auftritte verzichten.

Trump-Anhänger müssen vorerst auf seine Auftritte verzichten.

(Foto: dpa)

Der US-Präsident ist im Krankenhaus. Selbst wenn er bald entlassen wird - an Wahlkampfauftritte von Trump ist vorerst nicht zu denken. Und das kurz vor der Wahl. Sein Team ruft kurzerhand die "Operation MAGA" ins Leben - und schickt Ersatz auf die Bühnen.

Die Corona-Erkrankung des US-Präsidenten hat den Wahlkampf kräftig durcheinandergewirbelt. Donald Trumps Wahlkampfteam kündigte an, anstelle des Staatschefs sollten Vize-Präsident Mike Pence und Trumps ältere Söhne Donald Jr. und Eric Wahlkampfauftritte übernehmen. Trumps Wahlkampfteam rief dazu am Wochenende die "Operation MAGA" aus - in Anlehnung an das Motto "Make America Great Again", mit dem es Trump vor vier Jahren ins Weiße Haus geschafft hatte.

Das TV-Duell zwischen Pence und der demokratischen Vize-Kandidatin Kamala Harris soll wie geplant am kommenden Mittwoch in Salt Lake City stattfinden. Allerdings sollen strengere Maßnahmen gelten, etwa eine Maskenpflicht im Saal. Pence hatte am Freitag mitgeteilt, er sei negativ auf das Coronavirus getestet worden. Auch Harris' Test soll negativ gewesen sein.

Persönliche Auftritte des Präsidenten wurden dagegen einen Monat vor der Wahl am 3. November bis auf Weiteres abgesagt. Trump befindet sich derzeit noch im Walter-Reed-Militärkrankenhaus. Nach Angaben seiner Ärzte geht es ihm inzwischen besser. Sie brachten sogar eine Entlassung am Montag ins Spiel. Trump solle dann aber im Weißen Haus weiter behandelt werden.

Am Samstagabend hatte Trump in einer Videobotschaft auf Twitter gesagt, er wolle "den Wahlkampf so abschließen, wie er begonnen hat". "Ich muss zurückkommen, weil wir immer noch Amerika wieder groß machen müssen", sagte der Präsident. "Ich denke, ich werde bald zurück sein." Er war zuletzt mehrmals pro Woche zu Events in verschiedenen Städten geflogen. Pence soll nun am 8. Oktober einen ersten Wahlkampfauftritt für Trump in Peoria im Bundesstaat Arizona absolvieren. Erschwerend kommt allerdings hinzu, dass auch Trumps Wahlkampfchef Bill Stepien positiv auf das Virus getestet wurde, wie das Wahlkampfteam bestätigte.

Biden baut Vorsprung aus

Trump stand bereits vor Bekanntgabe seiner Corona-Infektion unter Druck. In Umfragen ist er zuletzt noch deutlicher hinter seinen Rivalen Joe Biden von den Demokraten zurückgefallen. Das erste TV-Duell am Dienstag war zudem heftig kritisiert worden. Trump hatte Biden und auch den Moderator dabei immer wieder unterbrochen.

Auch Biden war am Freitag getestet worden - mit nach seinen Angaben negativem Ergebnis. Eine weitere Überprüfung soll noch am Sonntag erfolgen. Biden versprach, alle Testergebnisse zu veröffentlichen.

Der Demokrat setzte derweil am Wochenende seinen Wahlkampf fort. Allerdings verzichtet der 77-Jährige auf sogenannte negative Werbung, also Werbespots, die Trump direkt angreifen oder in einem schlechten Licht dastehen lassen. Der ehemalige Vizepräsident könne nicht der Trump-Familie beste Genesungswünsche senden und danach in Werbespots schlecht über sie sprechen, zitierte die Politik-Webseite "The Hill" Mitarbeiter seines Wahlkampfteams. Biden sagte zudem, dass er sich auf die weiteren geplanten TV-Duelle mit Trump freue, um für seine Positionen Werbung zu machen. Die Termine am 16. und 23. Oktober wurden bisher nicht abgesagt.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/rts

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