Politik

2500 Pfund pro Jahr pro Haushalt Truss friert Gas- und Strompreise ein

Liz Truss zieht die Notbremse bei Energiepreisen.

Liz Truss zieht die Notbremse bei Energiepreisen.

(Foto: picture alliance / AA)

Die neue Regierungschefin sucht nach Mitteln, um die Briten angesichts explodierender Energiekosten vor der Verarmung zu bewahren. Eine Abschöpfung von Übergewinnen großer Unternehmen kommt für Truss dabei nicht infrage. Stattdessen initiiert sie eine Energiepreisbremse.

Liz Truss zieht die Notbremse bei Energiepreisen: Die neue britische Premierministerin will die Gas- und Strompreise bei 2500 Pfund (rund 2800 Euro) pro Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt einfrieren. Das sagte die konservative Politikern im Unterhaus in London. Mit der Maßnahme will die Regierung Millionen Haushalte vor dem Abrutschen in die Armut bewahren. Die Energiepreisbremse soll von Oktober an für zwei Jahre gelten.

Bereits angekündigte Hilfen von 400 Pfund (rund 460 Euro) pro Haushalt bleiben erhalten. Auch Unternehmen sollen mit einem Unterstützungspaket von den rasant steigenden Preisen am Weltmarkt abgeschirmt werden. Eigentlich sollte der Energiepreisdeckel für einen durchschnittlichen Haushalt in Großbritannien ab Oktober auf rund 3500 Pfund steigen.

Prognosen zufolge wurde mit weiteren Anhebungen auf bis zu 7000 Pfund im nächsten Jahr gerechnet. Für die Differenz wird nun der britische Staat aufkommen. Die Kosten für die Maßnahme dürften Schätzungen zufolge bei etwa 100 Milliarden Pfund (115 Milliarden Euro) liegen.

Fracking-Moratorium wird aufgehoben

"Das ist der Zeitpunkt, um mutig zu sein", sagte Truss und fügte hinzu: "Es gibt keine kostenlosen Optionen." Oppositionschef Keir Starmer von der Labour-Partei warnte, die Aufnahme neuer Schulden werde die Steuerzahler in der Zukunft teuer zu stehen kommen. Eine stärkere Abschöpfung von Übergewinnen großer Energieunternehmen schloss Truss trotz entsprechender Forderungen der Opposition aus.

Wichtiger sei es, den Unternehmen Investitionen in die Erschließung neuer Gas- und Erdölvorkommen in der Nordsee sowie erneuerbarer Energien zu ermöglichen. Auch das Moratorium für Fracking soll aufgehoben werden. Großbritannien müsse in die langfristige Sicherheit seiner Energieversorgung investieren, betonte Truss.

Quelle: ntv.de, lve/dpa

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