Brände bei Pro-Palästina-Demo Protestierende in Berlin greifen Einsatzkräfte an
18.10.2023, 08:48 Uhr Artikel anhören
Berlin-Neukölln war erneut Schauplatz von gewalttätigen Protesten, wie auch schon vor einer Woche.
(Foto: IMAGO/dts Nachrichtenagentur)
Nach der Explosion an einem Krankenhaus in Gaza-Stadt versammelt sich eine Menschengruppe vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Zunächst verläuft die Mahnwache friedlich, dann kommt es zu Angriffen auf Polizisten. Zeitgleich brennen im Stadtteil Neukölln Barrikaden.
In Berlin sind nach einer Mahnwache am Brandenburger Tor Polizisten angegriffen worden, während im Stadtteil Neukölln Protestierende mehrere "Gegenstände" anzündeten. Nach dem Ende einer friedlichen Mahnwache am Dienstagabend hätten Menschen versucht, noch zum Platz des 18. März zu gelangen, erklärte die Polizei Berlin im Onlinedienst X, ehemals Twitter. "Dabei wurden auch unsere Einsatzkräfte angegriffen", hieß es weiter. Das unweit gelegene Holocaust-Mahnmal sei von Polizisten schützend umstellt worden, berichtet der "Tagesspiegel".
Die Berliner Feuerwehr meldete indes mehrere Kleinbrände in Neukölln. "Aufgrund von protestierenden Personen kann die Brandbekämpfung nur durch die Sicherung der Polizei Berlin erfolgen. Unsere Einsatzkräfte wurden zuvor mit Pyrotechnik angegriffen und beschossen. Wir sind mit 40 Kräften vor Ort", twitterte die Feuerwehr und fügte später hinzu, dass E-Scooter, Barrikaden und ein Kinderspielplatz brannten.
Laut Polizei brachten die Menschen Gegenstände auf die Fahrbahn der Sonnenallee und zündeten sie an. "Unsere Einsatzkräfte wurden beim Eintreffen (...) mit Steinen beworfen", hieß es. Demnach wurden Wasserwerfer eingesetzt, um das Feuer zu löschen. Nach Polizeiangaben hat sich die Lage an beiden Orten wieder beruhigt.
Nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) sind bei den Ausschreitungen in Berlin mehr als 20 Einsatzkräfte verletzt worden. Auf sie seien an der Sonnenallee, am Hermannplatz und am Pariser Platz Steine und Pyrotechnik geworfen worden, teilte die Gewerkschaft auf der Plattform X, früher Twitter, mit. "Die Bilder vom gestrigen Abend zeigen deutlich, dass wir auf den Straßen der Hauptstadt die Auswirkungen eines Glaubenskriegs erleben und unsere Einsatzkräfte zu Zielscheiben eines religiösen Fanatismus werden, der sich mit zunehmender militärischer Lage noch stärker zeigen wird", erklärte GdP-Landeschef Stephan Weh.
Quelle: ntv.de, mdi/AFP