Faber im "ntv Frühstart" "Putin hat Zeitdruck"
15.02.2023, 09:44 Uhr
In wenigen Tagen jährt sich Russlands Krieg gegen die Ukraine zum erstem Mal. Marcus Faber von der FDP befürchtet, dass der Kampf um Bachmut zum Symbol für Präsident Putin werden könnte. Die Ukraine brauche deswegen sofort mehr Unterstützung.
Der FDP-Politiker Marcus Faber, Mitglied im Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestags, befürchtet, dass der russische Präsident Wladimir Putin zum Jahrestag des Kriegs gegen die Ukraine einen militärischen Erfolg vorweisen will. "Die Russen bereiten die nächste Offensive vor und wir sehen, dass die Invasionstruppen insbesondere in der Region Wuhledar/Bachmut zum Angriff übergehen und das wird sicherlich die nächsten Wochen anhalten", sagte Faber im "Frühstart" von ntv und fügte hinzu: "Russland möchte zum Jahrestag einen Erfolg vorweisen, den es bisher nicht vorweisen kann. Dementsprechend hat Putin hier Zeitdruck."
Bachmut sei zwar eine Kleinstadt, so Faber, aber sie sei zu einem Symbolpunkt geworden. Die russischen Invasionstruppen versuchten gerade, die Stadt einzukesseln, um dann die ukrainischen Streitkräfte von dort zu vertreiben. Gefragt danach, ob die zugesagten westlichen Kampfpanzer nicht viel zu spät in der Ukraine ankämen, sagte Faber: "Definitiv haben wir hier viel Zeit verloren, insbesondere im letzten Jahr." Weiter: "Wenn wir da als Deutschland, als größte Volkswirtschaft, 14 Kampfpanzer geben, dann ist das nicht viel."
Allerdings dauere die Ausbildung mehrere Wochen und eine Lieferung vor Ende März sei nicht zu erwarten: "Die Ukrainer haben uns teilweise Personal geschickt, das schon Erfahrung hat mit Panzern und teilweise Personal, das diese noch nicht hat. Dementsprechend kann man diesen Lernprozess nicht ohne Weiteres beschleunigen."
Kommen doch noch Kampfjets?
Vor dem Start der Münchner Sicherheitskonferenz am Freitag, forderte Faber deswegen konkretes Handeln mit Blick auf die Unterstützung der Ukraine: "Das Signal, das von München ausgehen muss, ist, dass man nicht nur redet, sondern tatsächlich hilft." Bei der Lieferung von Kampfpanzern gehe es jetzt vor allem um Stückzahlen, zudem brauche die Ukraine akut "viel Munition".
Auf die Frage, ob der Westen auch Kampfjets an die Ukraine liefern müsse, sagte Faber: "MiG-29 Kampfjets, die die Polen zur Verfügung stellen wollen, würden der Ukraine auch helfen." Polen wolle allerdings nicht allein liefern, könne aber durchaus vorangehen: "Wenn die Polen hier vorangehen und andere sagen, MiG-29 stellen wir dazu, dann können wir das, was wir bei der Panzerallianz gesehen haben als Erfolg, auch im Bereich Kampfjets sehen."
Quelle: ntv.de, psa