Tödlicher Angriff in der Ukraine Russischer General war zum Todeszeitpunkt wohl Armeechef
16.06.2023, 10:24 Uhr Artikel anhören
Sergej Gorjatschow wurde 52 Jahre alt.
(Foto: Russisches Verteidigungsministerium)
Bei einem Raketenangriff im Süden der Ukraine kommt der Stabschef der 35. Armee der russischen Streitkräfte ums Leben. Britischen Informationen zufolge war der Generalmajor zum Zeitpunkt seines Todes offenbar Befehlshaber des Großverbandes.
Der hochrangige russische General, der bei einem ukrainischen Raketenangriff in der Region Saporischschja getötet wurde, war nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums zum Zeitpunkt seines Todes wohl amtierender Befehlshaber der 35. Armee. Das Ministerium teilte in seinem jüngsten Geheimdienstbericht mit, dass Generalmajor Sergej Gorjatschow "mit ziemlicher Sicherheit" bei einem Angriff auf einen Kommandoposten in der Südukraine getötet wurde.
Gorjatschow war der Stabschef der 35. Armee der russischen Föderation, der eigentliche befehlshabende Generalleutnant Alexandr Sanchik sei dem Bericht zufolge aber zuvor in eine höhere Position berufen worden. Ein von Russland in der Ukraine eingesetzter Beamter, Wladimir Rogow, hatte den Tod am Dienstag bestätigt.
Gorjatschow ist der erste russische General, der in diesem Jahr in der Ukraine getötet wurde. Teile der 35. Armee waren im März 2022 während des Massakers von Butscha in der Stadt anwesend. Der Großverband soll im Sommer vergangenen Jahres bei Isjum weitgehend vernichtet worden sein.
Medienberichten zufolge kämpfte Gorjatschow im Zweiten Tschetschenienkrieg (1999-2009) und kommandierte russische Truppen in Moldaus abtrünniger Region Transnistrien. Später leitete er eine russische Militärbasis in Tadschikistan. Zu Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 war Gorjatschow Kommandeur der 5. separaten Panzerbrigade. Er wurde 52 Jahre alt.
Laut dem prorussischen Kriegsblogger Anatolij Scharij kamen bei der Attacke neben Gorjatschow noch mindestens acht weitere Offiziere ums Leben. Ihm zufolge wurde der Angriff mit einer Langstreckenrakete vom Typ Storm Shadow aus britischer und französischer Entwicklung ausgeführt. Die Angaben lassen sich nicht überprüfen.
Quelle: ntv.de, mba/jpe