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Opfer der Gegenoffensive? Russischer Generalmajor angeblich an der Front getötet

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Sergej Gorjatschow hatte vor dem Ukraine-Krieg in Transnistrien gedient.

Sergej Gorjatschow hatte vor dem Ukraine-Krieg in Transnistrien gedient.

Seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine sind schon mehrere russische Top-Militärs gefallen. Von Russland bestätigt sind bislang nur wenige Fälle. Nun verkünden russische Militärblogger den Tod eines Generalmajors an der Front.

Laut einem russischen Militärblogger ist der Stabschef der 35. Armee der russischen Föderation, Sergej Gorjatschow, bei einem Raketenangriff am Montag getötet worden. Demnach befand sich der Generalmajor an der Front in der Saporischschja -Region. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Gorjatschow hatte zuvor in Transnistrien, der selbsterklärten militarisierten Region der Republik Moldau, und in Tadschikistan gedient. Der russische Blogger Juri Kotenok spricht davon, dass Russland einen seiner "klügsten und effizientesten Kommandeure verloren" habe.

Das russische Verteidigungsministerium hat den Todesfall nicht bestätigt. Gorjatschow wäre der erste russische General, der in diesem Jahr von Ukrainern getötet worden ist. Seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar sind schon mehrere russische Generäle gefallen. Offizielle Quellen aus Moskau haben bislang den Tod von vier Generälen bestätigt, bei vier weiteren Fällen bezieht sich die Todesmeldung auf ukrainische Angaben.

Warum sich Russland mit der Bestätigung von gefallenen hochrangigen Militärs zurückhält, hat einen Grund. "Der Tod eines Kommandanten, insbesondere unter lächerlichen Umständen, wenn er unter Beschuss gerät oder sich nicht an militärische Standards zur Gewährleistung der eigenen Sicherheit hält, ist für die Soldaten sehr demoralisierend", sagt der ukrainische Militärexperte Oleg Schdanow in einem Interview mit Radio Liberty.

Zu Beginn des Krieges wurde der Tod vieler Generäle darauf zurückgeführt, dass die russische Armee nicht gut genug auf die Bedingungen in der Ukraine vorbereitet gewesen seien. Die russische Armee habe in der Ukraine "wiederholt dieselben Fehler" gemacht und unverschlüsselte Geräte zur Kommunikation genutzt, und so ihren Standort preisgegeben, zitierte CNN einen US-Militärexperten.

Der vermeintliche Tod von Gorjatschow könnte dagegen eher mit der ukrainischen Gegenoffensive zu tun haben. Saporischschja zählt zu den Regionen, in denen die Ukraine in den vergangenen Tagen mehrere Ortschaften befreien konnte.

Quelle: ntv.de, mba/fzö

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