Mit Ausbildern und Flugabwehr Russisches Militär jetzt im Niger aktiv
12.04.2024, 08:38 Uhr Artikel anhören
Mit einer Maschine vom Typ Iljuschin 76 werden Militärausbilder und Ausrüstung in den Niger gebracht.
(Foto: picture alliance/dpa/Russian Emergencies Ministry)
Nach dem Rauswurf der französischen Streitkräfte landen jetzt erste russische Truppen im westafrikanischen Niger. Sie sollen ein Flugabwehrsystem installieren und das Militär des Landes ausbilden.
Im westafrikanischen Niger sind nach Angaben des staatlichen Fernsehens russische Militärausbilder und Militärausrüstung eingetroffen. Ein Flugzeug vom Typ Iljuschin 76 sei in der Hauptstadt Niamey angekommen, berichtete der Staatssender Télé Sahel. Russland werde den Niger "ausrüsten" und ein Luftabwehrsystem installieren. Es sei in der Lage, die vollständige Kontrolle über den Luftraum zu gewährleisten.
Die russischen Militärausbilder würden das nigrische Militär so ausbilden, dass sie das System effizient nutzen könnten. Um wie viele Ausbilder es sich handelt, wurde nicht bekannt gegeben.
Offiziellen Angaben aus dem Niger zufolge hatte der Chef der Militärmachthaber im Land, Abdourahamane Tiani, Ende März mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefoniert, unter anderem um über die "Stärkung" der Sicherheitskooperation zu sprechen. Mitte März hatte der Niger mit sofortiger Wirkung eine Vereinbarung über militärische Zusammenarbeit mit den USA beendet. Dies warf Fragen zur Präsenz der mehr als 1000 US-Soldaten im Land auf.
Militärs hatten am 26. Juli im Niger den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum gestürzt, die Macht im Land übernommen und sich verstärkt Russland zugewandt. Der Niger galt bis zu dem Staatsstreich als einer der letzten Verbündeten in der Region im Kampf gegen Dschihadisten und Extremismus. Für die USA und für die frühere Kolonialmacht Frankreich war der Niger ein wichtiger Ausgangspunkt für Einsätze gegen Dschihadisten. Im Dezember verließen die letzten französischen Soldaten auf Wunsch der neuen Machthaber das Land.
Quelle: ntv.de, lme/AFP