Politik

In Kiew fällt der erste Schnee Russland beschießt ukrainische Städte

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Die Kreml-Truppen nehmen erneut die ukrainische Infrastruktur ins Visier. Mehrere Raketen werden auf Städte abgefeuert, einige treffen ihr Ziel. Während in Kiew der erste Schnee fällt, wächst die Sorge vor einem Winter ohne Strom, Wasser und Wärme.

Russland hat nach ukrainischen Angaben erneut Städte in der Ukraine angegriffen. Im gesamten Land galt Luftalarm. Zwei Marschflugkörper sowie zwei Kampfdrohnen seien über Kiew abgefangen worden, erklärten Beamte aus der ukrainischen Hauptstadt. Behörden in der Stadt Dnipro und der Schwarzmeerstadt Odessa meldeten zudem russische Angriffe auf die örtliche Infrastruktur.

In Dnipro wurden nach Angaben der Militärverwaltung mindestens 14 Menschen verletzt, darunter ein 15-jähriges Mädchen. In sozialen Medien zeigen verschiedene Videos eine Explosion und eine anschließend aufsteigende Rauchsäule. Nach Angaben von Ministerpräsident Denys Schmyhal wurde ein Gebäude des größten Luft- und Raumfahrtunternehmens der Ukraine getroffen.

Kälteeinbruch wird "schwierig"

Unterdessen fiel in Kiew der erste Schnee vor dem anstehenden Winter. In der ukrainischen Hauptstadt gab es zuletzt immer wieder Stromausfälle. Der örtliche Gouverneur warnte in dieser Woche, die Situation könne bei Temperaturen von bis zu minus zehn Grad "schwierig" werden.

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Zuletzt hatten die russischen Streitkräfte wiederholt die Energie-Infrastruktur der Ukraine angegriffen. Am Dienstag hatte Russland mit mehr als 90 Raketen und Marschflugkörpern ukrainische Infrastruktur beschossen. Es war der größte derartige Angriff in fast neun Monaten Krieg. Mehr als sieben Millionen Haushalte in der Ukraine waren in der Folge ohne Strom.

Oleksandra Matwijtschuk, Leiterin des mit dem Friedensnobelpreis 2022 prämierten "Center for Civil Liberties", schrieb auf Twitter über die morgendlichen Angriffe: "Der russische Terror gegen die Zivilbevölkerung geht weiter. Seit mehr als einer Stunde haben wir Luftalarm in Kiew." Sie hoffe, niemand sei getötet worden oder habe sein Zuhause verloren. Ihr Pläne für den Morgen seien ruiniert. "Aber wir gewöhnen uns daran, in totaler Unsicherheit zu leben."

Quelle: ntv.de, shu/fzö/AFP/dpa

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