Politik

Eher kein "Rauswurf der Russen" US-General: Baldiger Sieg der Ukraine nicht sehr wahrscheinlich

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US-General Mark Milley warnt, dass Russland noch über eine bedeutende Kampfkraft in der Ukraine.

(Foto: AP)

Seit 266 Tagen wird in der Ukraine gekämpft, zuletzt verzeichnen die Verteidiger einige Erfolge. Dennoch geht der ranghöchste US-General Milley nicht davon aus, dass die Ukrainer bald ihr komplettes Staatsgebiet militärisch befreien können. Vielmehr schwebt ihm eine andere Lösung vor.

Der ranghöchste US-General, Mark Milley, hat vor überzogenen Hoffnungen auf einen kurzfristigen militärischen Sieg der Ukraine gewarnt. Russland verfüge trotz der Rückschläge noch über eine bedeutende Kampfkraft in der Ukraine, sagt der Vorsitzende der Joint Chiefs of Staff auf einer Pressekonferenz. "Die Wahrscheinlichkeit eines ukrainischen militärischen Sieges - definiert als der Rauswurf der Russen aus der gesamten Ukraine, einschließlich der von ihnen beanspruchten Krim - ist militärisch gesehen nicht sehr hoch."

Es könne aber eine politische Lösung geben. "Das ist möglich", sagte Milley. Russland liege "im Moment auf dem Rücken". Russland hatte angesichts militärischer Niederlagen zuletzt tatsächlich wieder stärker seinen vorgeblichen Willen zu Verhandlungen signalisiert. Allerdings halten russische Truppen trotz Gebietsverlusten immer noch knapp ein Fünftel des Nachbarlandes besetzt. Zudem hatte Moskau die Ukraine zuletzt wieder mit heftigen Raketenangriffen überzogen.

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Das ukrainische Militär wird nach Worten seines Oberkommandierenden Walerij Saluschnyj zudem keine Kompromisse bei der Befreiung des Landes von der russischen Besatzung akzeptieren. "Unser Ziel ist es, das gesamte ukrainische Land von der russischen Besatzung zu befreien", schrieb Saluschnyj am Montag auf Telegram. Der sonst zurückhaltende General positionierte sich damit gegen vereinzelt geäußerte Ratschläge westlicher Unterstützer, die Ukraine solle eine Verhandlungslösung nicht ausschließen.

Milley betonte, dass die Vereinigten Staaten entschlossen seien, die Unterstützung für die Ukraine fortzusetzen, "so lange es notwendig ist". Am Ende werde die Ukraine ein freies, souveränes und unabhängiges Land mit einem intakten Territorium sein. "Russland könnte diesen Krieg noch heute beenden", ergänzte der US-General. Aber das werde nicht geschehen. Stattdessen gehe er davon aus, dass Russland den Krieg im Winter fortsetzen werde.

(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 16. November 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, kst/rts

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