Experten äußern Zweifel Moskau: Westliche Raketen in der Ukraine zerstört
03.08.2022, 10:00 Uhr (aktualisiert)
Insgesamt 20 HIMARS-Systeme haben die USA zugesagt oder bereits geliefert.
(Foto: AP)
Die Ukraine vermeldet zuletzt Fortschritte im Kampf gegen die russischen Invasoren - auch dank westlicher Waffentechnik. Moskau nimmt diese nach eigenen Angaben erfolgreich ins Visier. Unter anderem wird erneut die Zerstörung von HIMARS-Raketenwerfern gemeldet.
Russlands Armee hat in der Ukraine eigenen Angaben zufolge erneut westliche Militärtechnik zerstört. In der ostukrainischen Stadt Charkiw seien auf einem Werksgelände zwei Abschussanlagen für US-amerikanische HIMARS-Raketen getroffen worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Unweit der Schwarzmeer-Metropole Odessa hätten die russischen Truppen eine Vorrichtung für ebenfalls von den USA gelieferte Schiffsabwehrraketen des Typs Harpoon zerstört.
Die Aussagen ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Experten weisen darauf hin, dass die HIMARS-Raketenwerfer nur schwer zu orten und zu zerstören seien. Bereits seit Wochen berichtet Russland immer wieder von erfolgreichen Schläge gegen die modernen Systeme.
Die ukrainischen Behörden hatten am Sonntag zwar berichtet, zwei russische Raketen seien von der annektierten Halbinsel Krim aus auf die Region Odessa abgefeuert worden. Ihrer Darstellung zufolge schlugen die Geschosse allerdings in einem Steinbruch ein.
Militärhilfe Russland ein Dorn im Auge
Die westliche Militärhilfe, mit der die Ukraine eigenen Angaben zufolge teils erfolgreiche Gegenoffensiven startet, ist Russland ein Dorn im Auge. Kiew berichtete vor einigen Tagen, dass bereits 50 russische Munitionsdepots mit HIMARS-Raketen zerstört worden seien. Kürzlich hatten die USA die Lieferung vier weiterer Raketenwerfer dieses Typs an die Ukraine bewilligt - insgesamt sind es damit 20. Die Systeme können mit den gelieferten Raketen Ziele in bis zu 80 Kilometern Entfernung treffen.
Mit der angeblichen Zerstörung dieser Waffen rechtfertigt Moskau auch immer wieder Angriffe auf das Nachbarland. Bereits vor mehr als einer Woche beschoss die russische Armee den Hafen von Odessa - eigenen Angaben zufolge, um Harpoon-Raketen zu zerstören. International sorgte der Angriff deshalb für besondere Empörung, weil erst kurz zuvor eine Einigung über den Export von bislang blockiertem ukrainischem Getreide erzielt worden war - auch aus dem Odessaer Hafen. Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor mehr als fünf Monaten lief dort am Montag ein mit Getreide beladenes Schiff aus.
(Dieser Artikel wurde am Montag, 01. August 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, kst/dpa