IS-Terror in Moskauer Vorort Russland wirft Westen Beteiligung an Terroranschlag vor
26.03.2024, 16:13 Uhr Artikel anhören
Bei dem Terroranschlag in einer Konzerthalle bei Moskau waren am Freitag mehr als 130 Menschen getötet worden.
(Foto: picture alliance/dpa/Moscow News Agency/AP)
Kurz vor einem Konzert in einem Moskauer Vorort stürmen mehrere Angreifer in die Crocus City Hall und schießen in die Menge. Bei dem Terroranschlag, zu dem sich später der IS bekennt, werden 137 Menschen getötet. Nun wirft Russland westlichen Geheimdiensten Kooperation mit der Terrororganisation vor.
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat westlichen und ukrainischen Geheimdiensten vorgeworfen, den Anschlag auf einen Konzertsaal bei Moskau unterstützt zu haben. "Wir glauben, dass die Aktion sowohl von den radikalen Islamisten selbst als auch von westlichen Geheimdiensten vorbereitet wurde", zitierte die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti den FSB-Chef Alexander Bortnikow. Die ukrainischen Dienste seien "unmittelbar involviert", fügte er hinzu.
Bei dem Angriff am vergangenen Freitag, zu dem sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannt hatte, waren maskierte Angreifer in die voll besetzte Crocus City Hall im nordwestlich gelegenen Moskauer Vorort Krasnogorsk eingedrungen und hatten dort das Feuer eröffnet. Dabei wurden nach jüngsten Angaben 139 Menschen getötet. Es war der schlimmste Anschlag auf russischem Boden seit mehr als 20 Jahren.
Mutmaßliche Angreifer hätten geplant, in die Ukraine zu fliehen
Nach Angaben des FSB wurde der Auftraggeber des Anschlags noch nicht identifiziert. Russland verstehe jedoch, wer die Angriffe organisiert habe, sagte Bortnikow. Seinen Angaben zufolge hatten die mutmaßlichen Angreifer vor, in die Ukraine zu fliehen. Dort hätten sie "als Helden" begrüßt werden sollen. Beweise für seine Behauptungen legte der FSB-Chef nicht vor. Die Ukraine weist jeglichen Vorwurf einer Beteiligung vehement zurück.
Der IS hatte mehrfach erklärt, für den Anschlag verantwortlich zu sein. Dem IS nahestehende Medienkanäle haben zudem Videos von den Bewaffneten in dem Konzertsaal veröffentlicht. Die russische Strafverfolgung nahm bislang elf Verdächtige im Zusammenhang mit dem tödlichen Angriff fest, darunter die vier Männer, die sie als mutmaßlichen Angreifer bezeichnen.
Quelle: ntv.de, mes/AFP