Forschungszentrum in Berlin Scholz hofft auf "Boston an der Spree"
21.06.2024, 18:34 Uhr Artikel anhören
Im Zentrum sollen Therapien entwickelt werden, die Patienten helfen, gesund zu werden oder zu bleiben.
(Foto: picture alliance/dpa)
In der Grundlagenforschung Spitze, doch auf dem Praxis ist Deutschland gelegentlich noch "Lost in translation". Ein neues Zentrum in Berlin soll dies ändern. Die Charité und Bayer wollen dort Zell- und Gentherapien für den Kampf gegen unheilbare Krankheiten voranbringen.
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht großes Potenzial in den Zell- und Gentherapien für den Kampf gegen unheilbare Krankheiten. Bei der Grundsteinlegung für das Translationszentrum für Zell- und Gentherapie des Universitätsklinikums Charité und des Pharmaunternehmens Bayer AG in Berlin sagte er, es gehe darum, die in Deutschland erfolgreiche Grundlagenforschung direkt in Therapien zu überführen. Dieses Zentrum könne zum Kern eines ganzen Organismus von gen- und zellbasierten Therapien werden, mit dem in Berlin ein "Boston an der Spree" entstehen könne, wie er mit Verweis auf ein ähnliches Zentrum an der amerikanischen Ostküste sagte.
Bei dem Translationszentrum in Berlin sind die Charité mit zwei Drittel sowie Bayer AG mit einem Drittel der Geschäftsanteile beteiligt. Der Baubeginn ist für 2025 geplant. Laut Scholz geht es darum, Therapien zu entwickeln, die weltweit Patienten helfen, wieder gesund zu werden oder gesund zu bleiben. "Denn das ist genau die Lücke, die wir mit diesem Zentrum hier schließen wollen, von der Grundlagenforschung in die Praxis", sagte Scholz. "In der Grundlagenforschung sind wir traditionell in Deutschland Spitze. Aber auf dem Weg in die Praxis gelegentlich noch 'Lost in translation'. Das wollen wir ändern."
Es sei klar, dass solche neuen Technologien zu Beginn staatlicher Förderung bedürften und daher unterstütze der Bund das Projekt mit rund 80 Millionen Euro. Scholz zeigte sich aber überzeugt, dass das Zentrum sich "sehr bald" wirtschaftlichen tragen werde. Denn langfristig hätten sich sinnvolle Technologien immer durchgesetzt. Im Falle des Translationszentrums seien es zudem Technologien, die Leben retten oder verbessern könnten.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ