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"Verstehen uns hervorragend" Söder will K-Frage mit Merz klären - aber nicht zu früh

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CSU-Chef Söder will Merz das Feld beim Thema K-Frage nicht zu früh überlassen.

CSU-Chef Söder will Merz das Feld beim Thema K-Frage nicht zu früh überlassen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im vergangenen Bundestagswahlkampf liefert sich CSU-Chef Söder einen erbitterten Abnutzungsstreit mit CDU-Chef Laschet um die Frage der Spitzenkandidatur. Dies solle sich so nicht wiederholen, kündigt er nun an. Allerdings hat er bei dem Thema auch keine Eile.

CSU-Chef Markus Söder hat vor einer zu frühen Festlegung auf einen Kanzlerkandidaten der Union für die Bundestagswahl 2025 gewarnt. "Wir sollten uns in der Union nicht von außen mit einer verfrühten Diskussion ablenken lassen", sagte Söder, der auch bayerischer Ministerpräsident ist, der "Bild am Sonntag". "Es ist wie beim Elfmeterschießen: Wer zu früh anläuft, der verschießt." Die Frage werde zwischen den Parteivorsitzenden von CDU und CSU geklärt, sagte Söder. "Wir beide verstehen uns so hervorragend, dass wir das gut hinbekommen. Und deshalb ist es wichtig, sich jetzt auch nicht treiben zu lassen."

Dass die Kanzlerkür Sache der beiden Parteivorsitzenden sei, hatte jüngst allerdings NRW-Regierungschef Hendrik Wüst in Frage gestellt und auf ein Mitsprachrecht gepocht. "Wie auch die CSU nachvollziehbar beansprucht, hierbei mitzuentscheiden, tun dies auch die Landesvorsitzenden und Ministerpräsidenten der CDU", hatte er dem "Spiegel" gesagt. Dies entspräche auch dem föderalen Charakter seiner Partei. "Und es hilft einer Kandidatin oder einem Kandidaten, breit getragen zu sein und starken Rückenwind für den Wahlkampf zu bekommen."

Aktuell sieht Söder den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz als ersten Anwärter auf die Kandidatur: "Selbstverständlich ist der Vorsitzende der größeren Partei unter den Unionsschwestern ein natürlicher Kandidat. Würden wir jetzt wählen, wäre er auch der klare Favorit. Und ich plädiere ja für eine Neuwahl so schnell wie möglich." Söder versprach, dass es zu keinem neuen Streit um den Kanzlerkandidaten kommen werde: "2021 wird sich nicht wiederholen." Vor der Bundestagswahl 2021 war zwischen dem damaligen NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet und Söder ein Machtkampf über die K-Frage entbrannt. Laschet entschied diesen für sich, scheiterte aber bei der Wahl.

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CDU-Chef Merz hatte jüngst angekündigt, dass der Zeitplan bis zum CDU-Bundesparteitag im Mai stehen soll. Offen ist noch, ob über die Kandidatur vor oder nach den Landtagswahlen im September in drei ostdeutschen Bundesländern entschieden wird. Söder hatte sich im August dafür ausgesprochen, den Unionskanzlerkandidaten erst nach Ost-Wahlen zu küren. Im September 2024 werden in Sachsen, Thüringen und Brandenburg die Landtage neu gewählt.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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