Politik

Kamen bisher nicht zum EinsatzTrump zieht 400 Nationalgardisten aus Portland und Chicago ab

17.11.2025, 07:21 Uhr
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Mitglieder der texanischen Nationalgarde gehen vor dem ICE-Verarbeitungszentrum in Broadview in der Nähe von Chicago in Stellung. (Foto: picture alliance/dpa/TNS via ZUMA Press Wire)

Die Entsendung von Nationalgardisten in von Demokraten regierte Städte erzürnt viele Amerikaner. Die Begründung des Einsatzes erscheint vorgeschoben. Für 400 Soldaten geht es einem Bericht zufolge nun nach Hause. Die Tatsache, dass sie bisher nicht zum Einsatz kamen, soll aber nicht der Grund sein.

Nach der umstrittenen Entsendung von Nationalgardisten nach Chicago und Portland durch US-Präsident Donald Trump hat jetzt einem Medienbericht zufolge ein Teilabzug begonnen. Die "New York Times" (NYT) berichtete, die jeweils 200 Nationalgardisten, die aus Kalifornien beziehungsweise Texas in die beiden Städte geschickt worden waren, würden wieder abgezogen. Die Nationalgardisten waren angesichts von Rechtsstreitigkeiten nie zum Einsatz gekommen.

Begründet wird der Schritt intern laut NYT zum einen mit dem nahenden Thanksgiving und dem bevorstehenden Weihnachten. Die Soldaten sollten die Feierlichkeiten nicht entfernt von ihren Familien verbringen müssen. Zum anderen betont die Zeitung die Kosten des Einsatzes.

Dagegen sollen 300 Angehörige der Nationalgarde des Bundesstaates Illinois in Chicago bleiben - Chicago liegt in Illinois. Gleiches gilt für 100 Nationalgardisten des Bundesstaates Oregon, die in Portland bleiben sollen, wie die "New York Times" unter Berufung auf namentlich nicht genannte US-Vertreter berichtet.

Fragwürdige Einsatzbegründung

Trump hatte die Nationalgarde in eine Reihe von Städten geschickt, die von den oppositionellen Demokraten regiert werden. Der Rechtspopulist begründete dies mit angeblich ausufernder Gewaltkriminalität und mit den Protesten gegen die rabiate Abschiebepolitik seiner Regierung. Weder gehören die Städte Los Angeles, die Hauptstadt Washington noch Chicago oder Portland zu denen mit besonders hoher Gewaltkriminalität, noch nahm deren Zahl zuletzt zu.

Der höchst ungewöhnliche Einsatz der Nationalgarde durch den Präsidenten löste scharfe Kritik aus. Politiker der Demokraten warfen Trump einen zunehmend autoritären Kurs vor. Im Falle Portlands hatte zudem ein Bundesrichter Anfang November ein Verbot für eine weitere Entsendung von Nationalgardisten in die Stadt verhängt.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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