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20 Kämpfer "neutralisiert" Türkei fliegt Luftangriffe auf kurdische "Terrorziele"

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Eigenen Angaben zufolge hat die Türkei Luftangriffe auf fast 30 "Terrorziele" im Nordirak und in Syrien geflogen.

Eigenen Angaben zufolge hat die Türkei Luftangriffe auf fast 30 "Terrorziele" im Nordirak und in Syrien geflogen.

(Foto: picture alliance / AA)

Nach einem tödlichen Zusammenstoß zwischen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und dem türkischen Militär reagiert Ankara mit einem Vergeltungsschlag. Mehr als 50 "Terrorziele" im Nordirak und in Syrien sollen getroffen worden sein. Präsident Erdogan plant ein Dringlichkeitstreffen mit Sicherheits- und Geheimdiensten.

Als Reaktion auf einen Angriff auf einen türkischen Militärstützpunkt im Irak hat die Türkei eigenen Angaben zufolge Luftangriffe auf mehr als 50 "Terrorziele" in kurdischen Gebieten im Nordirak und in Syrien geflogen. Ziel der nächtlichen Angriffe seien Höhlen, Bunker, Schutzräume und Ölanlagen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und der kurdischen Miliz YPG gewesen, teilte das türkische Verteidigungsministerium mit. Dabei seien im Norden des Iraks 20 Kämpfer "neutralisiert" worden. In der Regel meint die Regierung in Ankara damit, dass Menschen getötet, verletzt oder gefangen genommen wurden.

Zuvor waren laut dem Verteidigungsministerium bei Zusammenstößen mit PKK-Kämpfern im Nordirak mindestens neun türkische Soldaten getötet und mindestens vier Soldaten verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich demnach, als PKK-Kämpfer versuchten, in einen Militärstützpunkt in Metina, nahe der türkischen Grenze einzudringen. Es war der zweite tödliche Zusammenstoß zwischen dem türkischen Militär und der PKK innerhalb von drei Wochen.

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Zudem seien in der Nacht bei Razzien in 32 türkischen Städten und Provinzen insgesamt 113 Menschen mit mutmaßlichen Verbindungen zur PKK festgenommen worden, teilte Innenminister Ali Yerlikaya auf der Plattform X mit. Präsident Recep Tayyip Erdogan werde im Laufe des Tages in Istanbul eine Dringlichkeitssitzung mit den Chefs der Sicherheits- und Geheimdienste einberufen, um über die zunehmenden Angriffe auf türkische Truppen in der Region zu sprechen, hieß es aus seinem Büro.

Die PKK kämpft seit 1984 gegen den türkischen Staat und wird von der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation eingestuft. Das türkische Militär hat die PKK in den benachbarten Irak gedrängt und führt im Nordirak regelmäßig Militäreinsätze zu Land und in der Luft gegen die PKK und ihre Stellungen aus. In dem seit Jahrzehnten andauernden Konflikt mit dem türkischen Staat sind bereits Zehntausende Menschen getötet worden. Ein Friedensprozess war 2015 gescheitert.

Quelle: ntv.de, mes/AFP/dpa

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